"En Garde!" heißt das aktuelle Album der eidgenössischen Indierock-Institution Favez, und passend dazu gab es in Essen einen mitreißenden Auftritt, der wirklich als eine Art Kampfansage zu verstehen war. Eine Kampfansage an diejenigen, die dachten, mit dem Sextett aus Lausanne sei eine Band im Grend zu Gast, die in den 90ern ihre große Zeit hatte und dann irgendwann einfach vergessen hat, sich aufzulösen, als die guten Tage hinter ihr lag. Doch mit zwei für einen dichten Soundteppich sorgenden Keyboardern und herrlich ramponiertem Vintage-Equipment legten die Schweizer an diesem Abend eine Show hin, der sehr laut, sehr wild und vor allem sehr, sehr gut war! Dabei gesellten sich Raritäten à la "I Hate This Town" und als finale Zugabe sogar noch der lange nicht gespielte Publikumswunsch "Bleak" zu den Stücken der neuen LP. Das Bühnengebaren erinnerte bisweilen an die Hardcore-Wurzeln der Band, das niedlich englisch-deutsche Kauderwelsch zwischen den Stücken allerdings hatte eine Leichtigkeit, die vielen ähnlich gestrickten Künstlern abgeht. Natürlich erfinden Favez das Rad nicht neu, eine runde Sache war ihr Abstecher nach Essen aber zweifelsohne trotzdem!
Weitere Infos: www.favez.com