Dies ist die Geschichte von Paterson (Adam Driver) – dem Busfahrer – der seine Mittagspause nach Möglichkeit auf einer Parkbank mit Blick auf einen Wasserfall verbringt und dabei Verse in sein Notizbuch schreibt über alltägliche Dinge wie Streichholzschachteln- und hölzer. Ebenso geht es hierbei um die Kleinstadt Paterson, in New Jersey, und ihre Bewohner, die mit ihren ruinierten Abläufen ein Fundament bilden, in dem Poeten und Tagträumer sicher und ungestört ihrer Inspiration folgen können. „Paterson“ ist auch der Titel eines Gedichtsbandes von William Carlos William, der in dem Ort lebte und wirkte und ihm ein Denkmal setzte. Der Held dieser Geschichte ist begeistert von seinem literarischen Vorbild, hält seinen Gedichtsband in Ehren. Aber auch zu Hause hat er sich eine Oase im Keller geschaffen, wo er kreativ sein kann. Seine Frau Laura (Golshifteh Farahani) ist ein unermüdlicher Quell der Inspiration. Zusammen mit ihrer mürrischen Bulldogge Marvin geben sie den Takt vor in Patersons Feierabend. Weil dies für eine introvertierte Seele auch mal zuviel werden kann, geht Paterson oft und gerne mal an die örtliche Bar, die ihre ganz eigenen Regeln kennt. Und so schließt sich im Grunde genommen der Aktionsradius der Figuren und es beginnt der Versuch einer Introspektion, einer Reise nach der Herkunft der Worte und Bilder, die sich im besten Fall zu Poesie vermengen... Jim Jarmusch (DOWN BY LAW, DEAD MAN, BROKEN FLOWERS) kommt drei Jahre nach dem fazinierenden Portrait eines Rockerpärchens in ONLY LOVERS LEFT ALIVE zurück mit einem vermeintlichen Künstlerportrait, dass im Grunde genommen das Gegenteil von Exzess aufzeigt: Das Abtasten der Stille nach Inspiration und die systematische Suche nach dieser und der eigenen Identität. Wie prägt der Poet seine Umgebung und wie weit lässt er sein Umfeld in sein schöpferisches Wesen eindringen? Mit Adam Driver hat er einen würdigen Darsteller gefunden, um diese Fragen zu beantworten.
US 2016, Regie: Jim JarmuschDarsteller: Adam Driver, Golshifteh Farahani, Nellie (†) u.a.
Kinostart: 17.11.2016
Weitere Infos: www.paterson-derfilm.de