Der junge Arzt Francois wird aus Paris in die abgelegene Neubausiedlung „Beauval“ versetzt. Dort versuchen die Erwachsenen so gut es geht mit der Eintönigkeit ihrer Einfamilienhausidylle zurecht zu kommen und die Jugendlichen der Gegend ziehen als clanartige Gruppe durch die Gegend. Deren unangefochtener Anführer ist der Halbstarke Cedric. Seltsame Mutproben und blödsinnige Spiele bestimmen den Alltag der Clique. Als die Mädchen der Jugendclique sich allerdings kollektiv in den jungen Arzt vergucken, sind die Dorfjungs logischerweise wenig begeistert. Doch besonders Cedric ist verbittert dass sich Claire, das Mädchen auf das er ein Auge geworfen hat, ganz besonders zu dem Mediziner hingezogen fühlt. Als es im Dorf zu einem Unfall kommt, lässt er nichts unversucht, die Stimmung der Jugendlichen gegen den Arzt aufzuwiegeln und eine Hetzjagd zu organisieren. Regisseurin Geraldine Bajard sagt von Ihrem Film, er sei „eine Fiktion, deren ins Extreme gesteigerter Realismus die Geschichte in ein unwirkliches und bedrohliches Universum führt“. Wo sie allerdings den angesprochenen Realismus in ihrem Film versteckt hat, ist mir schleierhaft. Ich habe lediglich sprachlose und tranige Figuren durch eine unwirkliche Kleinstadthölle schleichen sehen. Die einzig halbwegs realistisch gezeichneten Personen sind die Mitglieder der Jugendbande und selbst die verhalten sich im Film so gestört, dass man eher an eine Transportaktion von einem anderen Planeten, als an Realismus denken muss. Ein wabernder Film ohne Konturen, der einen schalen Nachgeschmack hinterlässt.
FR/D 2010, Regie: Geraldine BajardDarsteller: Melvil Poupaud, Audrey Marnay, Susanne Wuest, u.a.
Kinostart: 28.04.2011