Ein Bildertaumel zu Beginn des Films. Mousse und Louis feiern ausgelassen das Leben, die Jugend, die Musik und die Drogen. Als Mousse nach einer Überdosis im Krankenhaus aufwacht, teilt man ihr mit, dass ihr Freund Louis gestorben und sie schwanger ist. Die Familie von Louis, die ihr offensichtlich die Schuld am Tod des Sohnes gibt, möchte eine Abtreibung. Doch Mousse zieht sich verwirrt in ein Haus am Strand zurück, wo sie einsam trauern möchte. Als Paul, der Bruder von Louis auftaucht, ist sie alles andere als erfreut. Doch Paul hat mit dem Rest seiner Familie wenig zu tun und gewinnt nach einiger Zeit ihr Vertrauen. Trotzdem ist er gleichermaßen guter Freund, verwirrende Erinnerung an seinen toten Bruder, geheimnisvoller Einzelgänger und störender Eindringling. Als Mousse ihr Baby bekommt, stellt sie jedoch fest, dass Paul noch mehr ist: Im Gegensatz zu ihr gleicht seine Familiengeschichte der des ungewollten Kindes und im Gegensatz zu ihr scheint er zu Gefühlen für das Kind fähig. Ist Paul nach dem Tod seines Bruders der passendere Vater für seinen Neffen? Die Geschichte klingt nach einer Studie zur Trauerbewältigung, doch wenn Regisseur Ozon vom Entstehen des Films berichtet, hört es sich so an, als habe er aus einer Laune heraus eine Schwangere filmen wollen und deshalb einen Film um die Darstellerin der Mousse, Isabelle Carré, herumgestrickt. Die war zu Beginn der Drehbucharbeiten bereits im 6. Monat schwanger, so dass die Vorbereitungen für den Film in wenigen Wochen beendet sein mussten. Die Eile merkt man dem Film insofern an, als sich ein einfacher, reduzierter Stil ergibt, der dafür mit Stimmungen, Metaphern und Andeutungen so aufgeladen ist, dass jede Minute spannend bleibt.
FR2009, Regie: Francois OzonDarsteller: Isabelle Carré, Louis-Ronan Choisy, Pierre Louis-Calixte, u.a.
Kinostart: 09.09.2010
Weitere Infos: www.rueckkehr-ans-meer.de