Mel Gibson in einer Wüterich-Rolle, wie man sie aus seinen „Mad Max“ und „Lethal Weapon“-Filmen kennt: Der Bostoner Polizist Thomas Craven muss mit ansehen, wie seine Tochter direkt vor seiner Haustür erschossen wird. Auf der Suche nach dem Täter stellt er erstens fest, dass nicht er das eigentliche Ziel des Anschlages war, wie allgemein angenommen wird und zweitens, dass seine Tochter Emma einige ihrer Aktivitäten etwas zu gut vor ihm verborgen gehalten hatte. Icraven findet heraus, dass Emma als Praktikantin in einer Firma für Kernenergie einer Gruppe von Atomkraftgegnern zuarbeitete, dass diese gesamte Gruppe daraufhin tot aufgefunden wurde und dass möglicherweise nicht nur diese Firma, sondern auch die Regierung mit diesen Vorkommnissen zu tun hat. Diese Vermutung liegt nicht zuletzt deshalb nahe, weil bald schon der undurchsichtige Darius Jedburgh (Ray Winstone) bei Craven auftaucht und behauptet, an der Vertuschung solcher Fälle zu arbeiten. Craven lässt sich auf eine vorsichtige Zusammenarbeit mit Jedburgh ein, hat aber dabei natürlich viel mehr als nur die geheime Aufklärung der Zustände in der Nuklearforschung im Sinn. Die Geschichte klingt verworren, widersinnig und konfus. Dabei hätte Regisseur Martin Campell es eigentlich besser wissen müssen: In den Achtzigern hatte er aus demselben Stoff bereits eine 6-teilige Miniserie für die BBC gedreht („Edge of Darkness“), die mit einer logisch aufgebauten und durchdachten Langfassung durchschlagenden Erfolg hatte. Diese Kurzfassung mit Gibson in der Rolle des aus dem Ruder laufenden Tochterrächers ist dahingegen weniger als ein schwacher Abklatsch.
USA 2010, Regie: Martin Campbell
Darsteller: Mel Gibson, Bojana Novakovic, Ray Winstone, u.a.
Kinostart: 11.03.2010