(Hatje Cantz, 208 Seiten, 39,80 Euro)
Grimmig schaut der faltenreiche, langhaarige Mann direkt in die Kamera, entschlossen trotzt er der manipulativen Kraft der Bilder. Die Fingerlinge sind schmutzig, die linke Armbeuge ziert ein Verband, über den muskulösen nackten Oberkörper laufen Schweißtropfen. Olaf Heine, der Fotograf dieses Schwarz-Weiß-Fotos, lichtete Iggy Pop 2001 in Miami ab, eines von unzähligen Fotografien, die er in den letzten achtzehn Jahren entstanden sind. Heine vertieft seinen fotografischen Blick in Glamour- und Popularitätsseelen einer Riege von Zeitgenossen, die in diversen Showgeschäften zu Hause sind und von denen ganz bestimmte Images in der Öffentlichkeit kursieren. Scharfgestellt durch Heine wird dieser öffentliche Blick plötzlich einen Tick ehrlicher: wie die Ansicht von Nick Cave etwa, der, eine Zigarette rauchend, auf einem Hotelbett sitzt und auf etwas schaut, was nicht im Bild zu sehen ist. Musiker, Schriftsteller, Schauspieler, Sportler: Olaf Heine setzt die Berühmtheiten seinen Arrangements und Inszenierungen aus – mehr als einhundert davon versammelt der großformatige, prachtvolle Bildband mit Texten von Ralf Grauel, Matthias Harder, Iggy Pop und Sting.