Kiepenheuer & Witsch, 410 S., 15,00 EUR
Aua, hier kann man viel verkehrt machen. Gleba und Schumacher gehen die Sache aber mit Augenmaß an und nähern sich den drei Epochen zugeordneten Texte jeweils mit einer kurzen Einleitung. Aber auch wenn R.-D. Brinkmann und Moritz von Uslar gleichermaßen unter Pop-Literatur ver- und behandelt werden bzw. wurden, trennen diese Autoren doch Welten. Qualitativ ist der atemlose, getriebene und suchende Reportagestil von Brinkmann meilenweit entfernt vom hedonistischen Gelaber des "Popkulturellen Quartetts". Jelinek, Fichte, Fauser und Handke versus Biller, Röggla und Sibylle Berg. Thomas Meinecke als Bindeglied zwischen den 80ies und später, Goetz und Dath als (weitere) Beweise, daß auch Techno Literatur werden kann. Die Auswahl ist - wie immer bei Anthologien - (be)streitbar, aber dennoch verdienstvoll. Denn es ist schön und wichtig, sich über (diese und andere) Texte zu streiten.