Zwanzig Jahre muss man zurückschauen, um die Anfänge des "Handbuch der populären Musik" zu überblicken. Das Autorenteam legt nun eine grundlegende Neufassung des Nachschlagewerkes vor, daß ohne weiteres zu den besseren zu zählen ist. Pop ist schnelllebig, er verändert oft sein Gesicht und stößt neue Trends an. Dem Rechnung zu tragen haben sich Wicke und die beiden Ziegenrücker zum Thema gemacht. Der Untertitel macht es deutlich: "Geschichte – Stile – Praxis – Industrie" stellen den äußeren Kreis her, innerhalb dessen sich das ausbreitet, was zu einem grundlegenden Wissen über populäre Musik dazu gehört. Dabei wurde ein großer Brocken der Musikindustrie gewidmet, die – ob man will oder nicht – inzwischen der Maßstab aller Dinge geworden ist. Viele Begriffe sind dazu gekommen – ein Beispiel: zwischen "Al'Ud" und "Amateurmusiker" wurde "Amanédhes" aufgenommen, eine der Rembétika verwandte griechische Musik. Damit gehen die Autoren auf den immer größer werdenden Markt der Worldmusik ein. Label-Porträts wurden neu aufgenommen und dazu meistens die Logos abgebildet. Wer dieses Handbuch der populären Musik - und nicht das der Pop Musik – als theoretische Wissensgrundlage für sich entdeckt, der ist gut aufgestellt. Denn wissen, wo etwas steht, ist schon das halbe Wissen. 4
Handbuch der populären Musik. Schott Music. Mainz. 2007. 822 Seiten. Euro 29,95. ISBN 3-7957-0571-8