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STUDS TERKEL

Giganten des Jazz

Linkssein und Jazz gehören beim Starautor der amerikanischen Alltagsgeschichte untrennbar zusammen. In seinem 1957 bei Thomas Y. Crowell Company erschienenen, nun in deutscher Übersetzung (von Karl Heinz Siber) vorliegendem Buch "Giganten des Jazz" schildert Studs (Louis) Terkel Lebensgeschichten von Jazzkoryphäen, als wäre er ständig dabei gewesen. Lebendig, oft in wörtliche wiedergegebenen, aber erfundenen Dialogen und szenetypischen Schilderungen schreibt Terkel über Louis Armstrong, Billie Holiday, Miles Davis und Duke Ellington. Über Joe Oliver weiß er zu berichten, dass Probleme mit dessen Zähnen das Ende einer in New Orleans beginnenden Kornettbläserkarriere einläutete. Und dass die Kaiserin des Blues, Bessie Smith, überaus gerne und viel dem Alkohol zusprach. Terkels Verdienst ist es nicht, gänzlich Neues aus den Jazzkellern herausgeholt zu haben. Aber er erzählt so aus unmittelbarer, persönlich interessierter Nähe, dass man ihm jedes Wort glaubt, das er über Bix Beiderbecke und John Coltrane aufgeschrieben hat. Am Endes des kurzweiligen Buches findet sich eine von Terkel zusammengestellte Diskographie, mit der sich prima der Grundstock einer eigenen Jazzsammlung aufstellen lässt.

Zweitausendeins, Frankfurt 2005, 240 Seiten, ISBN 3-86150-723-4, 14 Euro


Mai 2005
BARBARA SICHTERMANN / ANDREA KAISER
MAX GOLDT
STUDS TERKEL
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