Deutsche Verlags Anstalt / Spiegel Verlag, Euro 24,90
Zu Bob Woodward noch viel zu sagen erscheint unötig, zusammen mit Carl Bernstein hat er damals Watergate aufgedeckt und seitdem ist seine Bedeutung als politischer Journalist in Washington (und darüber hinaus) kontinuierlich gewachsen.Seine besondere Gabe ist es dabei den jeweiligen Gesprächspartnern jene Informationen zu entlocken, die ein genaues Bild erst ermöglichen und ihn - und damit auch seine Leser - hinter die Kulissen blicken lassen. Seine herausragende, nahezu legendäre Position bei der Washington Post sorgt ausserdem dafür, dass praktisch kein Politiker (oder Beamter) es sich leisten könnte seine Fragen nicht zu beantworten oder gar ein Interview abzulehnen.
Auch Woodwards neuestes Buch besitzt diese ausserordentlichen Qualitäten und zeigt auf, dass die Bush-Adminsitration sich schon sehr früh daran machte den 2. Krieg gegen den Irak vorzubereiten. Doch während beim 1. Golfkrieg das Militär fast einhellig gegen einen Krieg war und dieses gegenüber der gesamten US-Administration auch deutlich zum Ausdruck brachte (Woodward - "Geheimcode Veil", 1987), sieht sich das heutige US-Militär praktisch nur noch als ausführendes Organ, welches den Wünschen seines Oberbefehlshabers widerspruchslos zu folgen hat. Eine gefährliche Entwicklung, wie nicht nur wir Deutschen aus der eigenen Geschichte nur allzu gut wissen.
Fazit: Wieder einmal gelingt es Woodward Entwicklungen und Zusammenhänge aufzuzeigen, wie es kaum jemand sonst könnte.
Weitere Infos: www.dva.de