Hanser, 508 S., 25,90 EUR
Weder kann Eco seine Herkunft von der Semiotik verschweigen, noch will er das. Und wo er im unvergleichlichen "Foucaultschen Pendel" die (Mehr)Deutbarkeit der Zeichen zum Thema machte, werden hier die Zeichen selbst zum Helden. Bzw. deren Träger, das "Gedächtnis aus Papier", das dem verunfallten Helden dieses (sicher auch autobiografischen) "illustrierten Romans" geblieben ist. Denn Held Yambo kann sich an viel Gelesenes erinnern, aber an nichts Gefühltes/Erlebtes. So wird die Reise durch das eigene Archiv (aus Büchern, Comics und vielen anderen Druckwerken) zu einer Sozialisations- und Kulturgeschichte einer Generation. Dass diese in Italien aufwuchs und dadurch vieles dem deutschen Leser unbekannt sein muss, stört da gar nicht (sehr). Ein postmoderner Liebes- und Entwicklungsroman vom großen Blender Eco.