KRISTIN KIMBALL

(Narayana Verlag, 336 Seiten; 19,80 Euro)

Leicht und zugleich herausfordernd beschreibt Kristin ihren Wechsel zwischen den Welten ihrer Leben. Als junge Frau lebte Sie als Schriftstellerin in New York und bereiste die Welt. Heute lebt sie auf einer Farm in Essex und lebt ihren Traum: Ein einfaches bäuerliches Leben wie vor 100 Jahren. Sie betreibt mit ihrem Mann eine Farm auf der sie beide von früh bis spät sich um die Erhaltung, Bewirtschaftung und das Leben der ihnen anvertrauten Geschöpfe kümmern. Wut, Verzweiflung über naturbedingte Missstände, Urgewalten, die sie zwingen, über sich hinauszuwachsen. Sie beugt sich nicht. Sie passt sich an. Dem Rhythmus von Mutter Natur. Aufstehen vorm ersten Tageslicht. Schlafen gehen, wenn bereits die Nacht angebrochen ist. Tagein tagaus. Trotzig bietet sie dem harten Leben die Stirn und erlebt eine transformatorische Umwandlung ihres Körperselbst. Wo früher feine Gesichtszüge sowie weiche Muskelstrukturen waren, bäumen sich heute harte Muskeln und straffe Gesichtszüge, die ihren Willen gestärkt haben. Einen Willen der die Natur, das Land, die Menschen und das Leben vorbehaltlos lieben. Ihre Erzählung regt zum Perspektivwechsel an. Zum Nachdenken, zur Veränderung im Umgang mit sich selber, mit seiner direkten Umwelt. Vor allem regt es an, mutig zu sein und dem Leben einen Sinn, einen Inhalt zu geben. In sich hineinzuhören. Wo kann ich mich direkt für das Leben einbringen. Nicht jeder hat vielleicht die Berufung Farmer zu sein. Jedoch verbirgt sich ein viel mehr an Möglichkeiten in uns, die es sich lohnt herauszulocken. Kristin tut dies. Sie beweist Mut. Lässt alles hinter sich. Packt das nötigste und verlässt New York und kehrt ihrem alten Leben den Rücken zu. Fern ab der Zivilisation ist sie gereift und lebt als Mutter mit ihrer Familie glücklich und zufrieden - mitten im Dreck der Natur. Ihr Traum vom naturnahen Leben ging in Erfüllung.
Weitere Infos: https://www.narayana-verlag.de/Das-dreckige-Leben-Kristin-Kimball/b15332