Schwarzkopf & Schwarzkopf, 229 S., 12,99 EUR
Natürlich sind all diese "111 Gründe"-Bücher genauso einfallslos wie die "1000 Plätze, an denen du gewesen sein musst" oder "Die 100 besten Plattencover"-Schinken, das Klischee steht bombenfest. Wieso ich Bergers Buch denn doch gelesen habe, kann ich gar nicht so genau sagen, aber eins ist klar: Wäre ich Gefangener meines Vorurteils geblieben – ich hätte Einiges verpasst. Im lockeren Plauderton lädt der Mann uns ein, seine Begeisterung für klassische Klänge zu teilen. Auch wenn das witzig-joviale nicht immer passt und manchmal etwas 50er-Jahre-mäßig daherkommt, Berger brennt für Oper, Kammermusik und Sinfonik und weiß das zu vermitteln. "Neue Musik" kommt dabei leider kaum vor, aber das ist ja auch keine "Klassik" im eigentlichen Sinne. Das Buch strotzt von Musiktips, Plattenempfehlungen und Anekdoten, die wenn nicht wahr, so doch "ben trovato", gut erfunden, sind. Der 28. Grund ist übrigens ein besonders schöner, lobt er doch die mittleren Stimm(lag)en unter besonderer Huldigung des Mezzosporans.Weitere Infos: www.schwarzkopf-verlag.info/p/111-gruende-klassische-musik-zu-lieben