ELĪNA GARANČA

Ecowin Verlag, 255 S., 16,00 EUR

Gut fünf Jahre nach der Erstfassung Ihrer Autobiografie (s. WZ 02/14) verspürte die lettische Mezzo-Göttin die Notwendigkeit, die Welt auch an den jüngsten Ereignissen Ihres Lebens teilhaben zu lassen und diktierte Ihren SchreibHilfen Ida Metzger und Peter Dusek ein ca. 70 seitiges update. Weil das ergänzte Werk einen anderen Titel trägt (2013 hieß das Buch noch dezent selbstironisch "Wirklich wichtig sind die Schuhe") haben sich manche Garanča-Fans (zu denen ich mich durchaus zählen darf) in die Irre führen lassen und Vorfreude auf ein wirklich neues Buch entwickelt. Die wird aber – wie schon beim ersten Versuch – bitter enttäuscht, denn "Mein Weg auf die großen Opernbühnen" ist kein ernst zu nehmender literarischer Text, sondern pendelt auch als V2.0 zwischen sinnfrei eingestreuten, bestenfalls WikipediaWissen transportierenden Exkursen zur baltischen Landesgeschichte oder Gedanken über die hormonellen Dispositionen einer Hochleistungssängerin um die 40 und larmoyantem Schwatzen über die doch recht exklusiven Lebensumständen oder banalem Boulevard-Geplauder. Einmal mehr gilt also: Schuster, bleib bei deinen Leisten.
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