Culturbooks, 223 S., 20,00 EUR
Diese Sammlung von "Storys" heißt im englischen Original "The Need For Better Regulation Of Outer Space" und der Titel ist schon mal sehr prima, auch wenn die Übersetzerin Zoë Beck auf das "besser" verzichtete. Goldschmidt ist offenkunding eine Doppelbegabung: sie ist nicht nur eine höchste lesenswerte Autorin, sondern dazu noch promovierte Astronomin. Die meisten ihrer Geschichten haben denn auch einen Bezug zum Wissenschafts- bzw. Forschungsbetrieb, wir besuchen Sternwarten, Labore und Polarstationen. Aber die dort geschilderten Vorkommnisse sind universell, es geht um Ehrgeiz und Liebe, um Tod und Verzicht, um Versagen und persönliche Größe, kurz: um das Leben. Der Unterton bleibt wundervoll sachlich und doch sehr emotional, manchmal (scheinbar) surreal, aber doch konkret, klug und doch bewegend – eine seltene, aber sehr gekonnt umgesetzte Kombination. "Keine Zahlen" verlässt diesen Rahmen ein wenig, denn hier schildert Goldschmidt beim Abschiednehmen von Ihrer Großmutter – sich und uns mit ihren jüdischen Wurzeln konfrontierend - deren (Über)Leben nach dem Holocaust. Auch dies aber so schlicht wie ergreifend – ein großes kleines Buch!Weitere Infos: www.culturbooks.de/portfolio/pippa-goldschmidt-von-der-notwendigkeit-den-weltraum-zu-ordnen