Unundeux, 140 Seiten, 12,99 EUR
Das großartige an Grindcore, Death- und Black-Metal ist ja, dass man die Texte nicht verstehen kann. Oder geht das nur mir so? Man kann die Vocals also völlig sinnfrei als quasi zusätzliches Instrument genießen und braucht sich nicht vor etwaigen Gotteslästerungen, Teufelsanbetungen oder Gewaltverherrlichungen zu fürchten. Vor diesem Hintergrund ist die Veröffentlichung der gesammelten Texte von Jaka-Texter und –Schlagzeuger Christof Kather natürlich ein völlig sinnloses Projekt. Andererseits habe ich in den letzten Jahren als devoter Fan stets drauf hingewiesen, dass die Japanischen Kampfhörspiele vor allem wegen ihrer Texte die mit Abstand schlaueste Band Deutschlands sind. Schließlich war es auch ein Text auf der Split-EP mit der Münsteraner Band Poostew, der mich nachhaltig beeindruckt hat: „Diese Blackmetalband aus Dortmund, deren Schriftzug ich nicht entziffern kann, hat einen Auftritt in einem Jugendzentrum in Waldbröl.“ Wer nun aber mit dem Jaka-Werk durch illegale Downloads vermittelt vertraut wurde, der kann mit diesem Kompendium im Proberaum erscheinen und den Sänger seiner Vorstadtgrindcoreband vom Covern von Jaka-Klassikern überzeugen.