S. Fischer, 176 S., 18,00 EUR
Die Liste derer, die gebeten wurden, an der Frankfurter Goethe-Universität Gastvorlesungen zu halten, ist imposant, man begegnet uva. Ingeborg Bachmann, Christa Wolf und Einar Schleef. 84/85 war Ernst Jandl dran, "Das Öffnen und Schließen des Mundes" erschien im Osten 1987, ich war wie berauscht davon. Andere Vorlesende sind enge Geistesgenossen Meyers: Wolfgang Hilbig und Uwe Johnson sind nur zwei seiner Helden. Aus dem handlichen Buch ergießt sich ein furioser "stream of consciousness", Meyer huldigt seinen Wurzeln und Einflüssen, zu denen nicht nur das "Mosaik", sondern auch Charles Bronson und Hubert Fichte, Rambo und Dos Passos gehören. Brigitte Reimann, "Die Stoßburg", Alfons Zitterbacke und Parzival ebenso. Er reitet wild und in höchstem Tempo durch die Kulturgeschichte, eine Anspielung auf Heiner Müller hier, ein verklausuliertes Lob für KuBa dort. Der westsozialisierte Konsument wird von der Äkschn GmbH sicher besonders gefordert, auch wenn er nicht jeden Wink versteht, lässt sich hier vieles lernen. Über das Leben und über Literatur auch.Weitere Infos: www.meyer-clemens.de