(Heyne Hardcore, 412 S.; gebunden; 19,99 Euro)
Nach all den Biographien, die hier z.B. von Kim Gordon (Sonic Youth) vorgestellt wurden, ist „Reckless“ subjektiv mit Abstand die Lesenswerteste! Wo andere Protagonist(inn)en sich teilweise in Selbstmitleid ergehen, übernimmt Hynde die Verantwortung. Trotz Drogen, trotz mittlerweile vieler verstorbener Weggefährten, trotz sexueller Gewalt und harten Böden zum Schlafen: Chrissie Hynde erzählt. Subjektiv recht emotionslos lässt sie die Fakten ihres Lebens Revue passieren. Und ihre Geschichte ist auch, trotz ihrer amerikanischen Herkunft, ein wenig die Geschichte des englischen Punk: Sid Vicious, Mitglieder der Sex Pistols, von The Damned, The Clash säumten ihren Weg, bevor sie –indirekt auf den Weg gebracht durch Lemmy (Motörhead)- mit den Pretenders selbst Karriere machte. Persönliche Treffen ließen Hynde in der Erinnerung bisher als affektierte, arrogante „Tante“ zurück. Dieses Buch relativiert diese Gedanken. Es war einfach das Leben, das sie so wirken ließ!Weitere Infos: www.heyne-hardcore.de