S. Fischer, 287 S., 19,99 EUR
Osang ist einer der großen Reportage-Meister unserer Zeit, daran kann kein Zweifel bestehen. Sein Können als Romancier hingegen ist übersichtlich, was auch dieses Buch beweist. Dabei hätte die Geschichte soviel Potential, denn hier wird von einer fiktiven Ost-Rockband erzählt (wer das Metier auch nur ein klein wenig kennt, identifiziert schnell einen Hybriden aus Pankow und Silly). Die Verstrickungen von und mit der Macht und dem Erfolg, der Sturz, das mühsame, an Irr- und Umwegen reiche Wiederaufstehen, das Freundschaften-Gewinnen und -Verlieren - es hätte spannend sein können und ist doch nur blasse und mehr als einmal auch gefühlsduselig-verständnisseelige und kritiklose Hommage an die eigene SystemJugend.