Fuchs & Fuchs, 188 S., 21,90 EUR
Man kann hier einmal mehr nur die Beschränktheit der eigenen musischen Mittel konstatieren, denn Cornelia Schleime verfügt über eine beneidenswerte künstlerische Mehrfachbegabung. Sie hat mit der legendären "Zwitschermaschine" KunstPunk gemacht, der selbst für den durchintellektualisierten DDR-underground "far out" war, malt und zeichnet mit beachtlichem Erfolg (30 ihrer Bilder verschönern das neue Buch) und vermag wie nebenbei auch fesselnde Prosa zu schreiben. Nach dem Roman "Weit fort" (s. WZ 05/08) legt Schleime hier nun 12 eher kurze "Storys" vor, die ebenso packend wie unbekümmert die (bzw. ihre) brennende Sehnsucht nach Wahrhaftigkeit, Körperlichkeit, kurz nach "Leben" illustrieren. Dabei greift sie gern auf ausführliche Schilderungen körperlicher Liebesgier zurück, die aber oft auch nur die Verlorenheit der Protagonisten (in denen man zuweilen Schleime selbst erkennen möchte) in der viel zu normalen Welt überdecken will. Ergreifend und lakonisch - ein großer Lesegenuß!Weitere Infos: www.fuchsundfuchs.berlin