(Edel Germany, 688 Seiten, 29,95 Euro)
Jeder Mensch schleppt markante Lebensabschnitte mit sich herum, manche werden damit immer wieder konfrontiert. Dem Journalisten Robert Shelton ist es zu verdanken, daß das damals neue, leuchtende Licht der Folkmusik schon 1961 eine gewisse Bekanntheit erlangte. Damals schrieb Shelton für die „New York Times“ einen Artikel über das bemerkenswerte Talent des jungen Folksingers Bob Dylan. 1986 publizierte Shelton zum 25. Geburtstag dieses Artikels das gewichtige Werk „No Direction Home“, das Dylans Leben von 1941 bis 1978 porträtierte. Zum diesjährigen 70. Geburtstag des Musikers und Dichters erscheint das dicke Buch in einer vollständig überarbeiteten Neuauflage. Bob Dylan arbeitete von Beginn an mit, 2005 erschien der gleichnamige Film von Martin Scorsese. Die Neuauflage enthält bisher unveröffentlichte Stellen aus dem Originalmanuskript, Chronologie und Anmerkungen wurden ergänzt. „No Direction Home“ ist ein dickbauchiges Porträt, das weder den Porträtierten noch die Porträtmaler schont.