Edition Nautilus, 96 S., 12,00 EUR
Die Kunst des Pochoir oder Stencil (=Schablonengraffitti) hat es - wie fast alles, was von der Straße kam - noch immer schwer in den Galerien, trotz Bansky und Blek Le Rat. Hierzulande sind nur selten gute Pochoirs zu sehen, von der "Schäublone" (Stasi 2.0) vielleicht mal abgesehen. Anders in Frankreich, dort gibt es mit Miss.Tic eine Sprayerin, die Kunst und Ambition verbindet, der Liebe zum Wortspiel schon in ihrem nom de guerre frönt (und in fast jedem ihrer vieldeutigen, kaum adäquat zu übersetzenden Bildkommentare). Miss.Tic verwendet Motive aus Frauenzeitschriften und kontextuiert diese ganz neu, was ihr absurderweise Kritik von Radikalfeministinnen einbrachte. "Ihr Programm: Grenzen überschreiten. Langeweile desorganisieren. Leidenschaften für sich erfinden. Klischees dekonstruieren." Miss.Tic in Bildern, eigenen programmatischen Worten und Zitaten aus dem ideellen Umfeld in einem feinen kleinen Buch.Weitere Infos: www.missticinparis.com