(304 Seiten, Rowohlt Berlin, ISBN 978-3871347184)
„Elvis hat den Körper befreit – Bob Dylan den Geist.“ Dieser Spruch von Bruce Springsteen ziert das Cover des Bob Dylan-Buches von Klaus Theweleit. Und ist Programm. Bob Dylan, die Ikone des Rockzeitalters, wird im Mai dieses Jahres siebzig. Klaus Theweleit hingegen erst neunundsechzig. Im Gegensatz zu seinem grandiosen Jimi Hendrix-Text tritt er hier vor allem als Herausgeber auf. Die versammelten Beiträge stammen von Andy Gill (Gitarrist bei Gang Of Four), Hunter S. Thompson (brillanter Chronist der Gegenkultur), Diedrich Diedrichsen (Rockschlauberger), Greil Marcus (Populärkulturkritiker) und natürlich vom Herausgeber selber. Da Klaus Theweleit, wie Dylan, ein begnadeter und bekennender Sampler und Mixer ist, liegt ein kurzweiliges, aber aussagekräftiges Lesebuch über einen sich stets wandelnden Bob Dylan vor. Es pendelt wunderbar zwischen Pop und Philosophie hin und her und wird so auch der Heterogenität seines Helden ganz und gar gerecht. Ideal für die aufkommende Draußensitzperiode, da sind ewig lange Texte eh nicht durchzuhalten.