S. Fischer Verlag, 224 S., 16,95 EUR
Was ist das Fazit: Meyer bleibt sich treu? Oder: Meyer ganz anders? Es handelt sich bei "Gewalten" um ein spannendes und handwerklich wirklich starkes Buch zwischen Realismus (schafft es dieser Scheißgaul ins Ziel? Fällt die Kugel auf mein Plein?) und Parallelwelt (im Leipziger Bahnhof kann man in einer kleinen Bar die Toten treffen), aber auch um eine, nein viele Beschreibungen von Dingen, die so nicht sind, weil sie so nicht sein dürfen. Darf man etwa versuchen, die Gedankenwelt eines Amokläufers zu reflektieren? Eines Kinderschänders? Ich glaube Meyer gern, dass ihn diese 11 Geschichten Kraft gekostet und an die eigenen Grenzen geführt haben. Hoffnungslosigkeit in der Ausnüchterungszelle, der Freund im Hospiz - "Irrwitz des Lebens". Muss man lesen!Weitere Infos: www.meyer-clemens.de