Spike Jones und Paul McCarthy, John Cage und Kim Gordon, George Maciunas und Jutta Koether – wie passen die zusammen? Wo liegen deren gemeinsame Wurzeln? Wer bringt sie miteinander wie und wo in Verbindung? Der unsichtbare Faden, der diese und viele weitere Namen aus Kunst, Musik, Literatur in lockerer Form kombiniert, hört auf den Namen Sonic Youth. Richtig. Die amerikanische Lärmgitarrenband aus New York, die seit ihrer Gründung 1981 nicht nur die Musik- sondern auch die Kunstszene ziemlich durcheinander gewirbelt hat.
Eine Vielzahl gemeinsamer Projekte der Band und ihrer Einzelmitglieder mit anderen Musikern, Künstlern, Filmemachern und Designern präsentiert die Kunsthalle Düsseldorf in einer groß angelegten Ausstellung, in der auch von Sonic Youth ausgewählte Kunstwerke zu sehen sind. Neben dem Hauptpfad der zeitgenössischen Kultur findet sich im Umfeld der Gitarrenband mit Thurston Moore, Lee Renaldo, Kim Gordon und Steve Shelley ein großes Arsenal alternativer Künstler, die vom Aufstand der Teenager, von Ruhmessehnsucht und Sexualität, von Religion und jugendlicher Rastlosigkeit erzählen. Dazu zählen auch ältere oder schon verstorbene Semester wie Allan Ginsberg, William S. Burroughs, Jack Kerouac oder Isa Genzken.Am Anfang der Schau stehen die Exponate, die im Besitz von Sonic Youth sind – Entwürfe und Vorlagen für Plattencover, Konzertflyer, Poster, Texte und Bandfotos von Sofia Coppola, Richard Kern und James Welling. Ein von Dan Graham speziell für die Düsseldorfer Ausstellung entworfener Pavillon beherbergt das komplette Audiomaterial der Band, seine eigenen Mitschnitte und Material von Live-Auftritten aus den späten 70er und frühen 80er Jahren. Devotionalien wie das riesige Gitarrenarsenal der Band - die auf den jeweiligen Song gestimmten Gitarren wurden nur für diesen Song benutzt – und anderes Equipment bieten ebenso einen umfassenden Einblick in die Bandgeschichte wie Videoclips und Interviews. Die Kombination aus Bandhistorie und der gesellschaftlichen Wirklichkeit öffnet den Blick auf eine alternative Kulturszene, die bis heute immer wieder heißt diskutierte Wörtchen mitreden.
Persönlich Hand anlegen an die Gerätschaft von Sonic Youth dürfen Besucher im KIT – Kunst im Tunnel. Dort bietet die Installation "Reverse Karaoke" von Kim Gordon und Jutta Koether kreative Schaffensmöglichkeiten: den Gesang von Gordon können die Besucher mit diversen Instrumenten selbst begleiten. Das auf CD gebrannte Ergebnis darf man sich zu Hause ins Regal stellen. Interessenten können freitags von 14-18, samstags von 12-18 und sonntags von 12-17 Uhr ihren eigenen Song aufnehmen.
Wer die Ausstellung in Düsseldorf verpasst, hat Gelegenheit, sie von Ende Mai bis Ende September in Malmö (Schweden) zu sehen.
Das Konzert von Sonic Youth am 24. April in Düsseldorf ist ausverkauft.
Bis 10. 05. 2009, Kunsthalle Düsseldorf , Grabbeplatz 4, und KIT - Kunst im Turm, Mannesmannufer 1b Öffnungszeiten: di bis sa 12-19 Uhr, so und feiertage 11-18 Uhr. Eintritt: 5,50 Euro, erm. 3,50 Euro. Kombiticket Kunsthalle und KIT: 8/5 Euro Katalog im Verlag der Buchhandlung Walter König
Weitere Infos: www.kunsthalle-duesseldorf.de