
Diese Worte stammen aus dem Mund von Patrick Wagner. Dieser sitzt in der Küche seiner Wohnung im Prenzlauer Berg und sinniert über die deutsche Musikmedienlandschaft. Nebenan spielt seine Frau mit ihrem gemeinsamen zweijährigen Sohn Louis. Der Mann, der sich einst als „größer als Gott“ bezeichnete, wirkt geerdet, aber nicht minder voller Tatendrang. Den können die beiden jungen Eltern auch brauchen, denn sie sind seit kurzem auch (wieder) junge Unternehmer. Sie haben das Berliner Label Louisville aus der Taufe gehoben und erweisen damit nicht nur ihrem kleinen Hosenscheißer, sondern auch der Stadt in Kentucky, die die Post erfand, die Ehre.
Patrick Wagner steht nun an einem Punkt, an dem er vor ca. 10 Jahren schon mal war. Als anderer Mensch in einer anderen Welt mit einem anderen Label. Damals startete er mit zwei Freunden Kitty-Yo. Bis zum Ende der 90er hatten sie ihr gemeinsames Baby zur heißesten Plattenfirma der Republik gemacht. Das lag auch an Patricks eigener Band Surrogat, um die sich die frisch in Berlin angesiedelte Musikindustrie nun riss. Und vor allem an ihrem Superstar Peaches. Zwei Acts, die Kitty-Yo aus der Fast-Forward-Ecke in die Mediamarkt-Displays holten. Doch hier endet dieser Weg für Patrick. Die Ideen über die Zukunft Kitty-Yos differieren, er verlässt die Firma und nimmt die Band gleich mit. Bei Motor versucht man, aus Surrogat die Manowar des Berlin Rock zu machen und Patrick heuert als A&R beim bösen Major an. Beides funktioniert nicht. Wagner beschließt, trotz vorzuweisender Erfolge auszusteigen. Eine Tat, die seinen weiteren Weg bestimmen soll. Denn noch im Kündigungsgespräch schlägt Tom Bohne von Universal vor, er solle doch sein eigenes Label starten, er habe jedenfalls Interesse am Vertrieb.Heute gibt es schon die erste Albumveröffentlichung auf Louisville. Das Berliner Duo Kissogram durfte den Startschuss geben. Im Januar 2005 folgen die ehemaligen Kitty-Yo’ler vom Jeans Team.


Weitere Infos: www.louisville-records.de