2017 landete ´The Kids Will Know It’s Bullshit´ ganz oben in den australischen Charts und ermöglichte Dune Rats den Durchbruch – danach stand Danny Beus, Brett Jansch und BC Michaels eigentlich die gesamte Welt offen und ihre Touren ließen sie auch genau diese entdecken. Doch Australien ist und bleibt ihr Zuhause, ihr Wohlfühlort. Dies wurde ihnen auch wieder bewusst, als die Realisierung des neuen Album ´Hurry Up And Wait´ Thema wurde. An anderen Orten soll es einfach nicht so klappen.
Lass uns zuerst über die generellen Anfänge sprechen. Wie bist du zum ersten Mal mit Punk-Musik in Berührung gekommen?“Ich glaube, Blink-182 war die erste Version von Punk, der ich als Kind begegnet bin. Ich fand es toll, dass sie nichts ernst nahmen, für mich war es mehr als nur Musik. Nach dieser Entdeckung machten mich die älteren Gründer des Punk wie Iggy Pop, Ramones und The Sex Pistols auf ein ganzes Musikgenre aufmerksam, das das komplette Gegenteil von dem war, was im Mainstream-Radio und -TV lief.”
Und was war deine erste Punk-Platte?
“Ich habe früher eine Menge Kassetten von meiner älteren Schwester geklaut, die Bands wie The Ramones, Sex Pistols und Nirvana hatte, aber meine erste war ´Dude Ranch´ von Blink-182.”
Kommen wir zu eurem neuen Album. Habt ihr beim Schreiben Druck von irgendwelchen Seiten verspürt? Euer letztes Album ´The Kids Will Know It’s Bullshit´ chartete in Australien schließlich auf Platz 1.
“Nein, nicht wirklich. Es war natürlich toll, die Nummer eins in den Charts zu bekommen, aber wir konzentrierten uns nie darauf, etwas anderes zu erreichen als eine, deren Produktion wir kaum abwarten können. Mit ´Hurry Up And Wait´ fühlen wir uns sogar noch besser als mit TKWKIB. Es ist also egal, auf welchem Platz es landen wird – für uns ist es die Nummer eins!”
Wie lange habt ihr denn an eurer Nummer eins gearbeitet?
“Geschrieben haben wir in etwa ein Jahr. Die Aufnahmen dauerten dann über zwei Monate. Insgesamt waren es etwa zwei Jahre – zwei tolle Jahre!”
Und wie lange dauerte es, bis ihr gemerkt habt, dass es nicht so eine gute Idee wie gedacht war, in Los Angeles zu schreiben, aufzunehmen und generell daran zu arbeiten?
“Es war nicht so, dass es generell eine schlechte Idee war. Wir wussten allerdings, dass wir die Seele von Dune Rats nicht in Amerika auf das Album bringen konnten. Wir sind eine australische Band, die mit dem verbunden ist, was sie schreibt. Wir schreiben über das, was uns nahesteht – und das ist eben hier in Australien. Wir reisen nun schon seit Jahren um die Welt, wodurch unsere Einflüsse von überall stammen, doch es war immer der richtige Weg, nach Hause zu kommen und hier die Aufnahmen zu machen.”
Sind in L.A. dennoch Songs entstanden, die es dann auch auf das aktuelle Album schafften?
“Ja, und tatsächlich der australischste Song der Platte „Mountain Rocks Come And Go But Aussie Pub Rock Lives On Forever´. John Feldman unterstützte uns dabei. Insgesamt haben es drei Songs aus L.A. aufs Album geschafft.”
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Leuten wie James Tidswell und Mitch Kenny?
“Als wir bereits alle Songs geschrieben hatten, ging es um die Frage, wie wir das Beste aus ihnen herausholen können und uns wurde schnell bewusst, dass wir dazu Leute brauchten, von denen wir glauben, dass sie uns als Menschen kennen. Diese beiden zu engagieren ging dann sehr schnell. Danach gewannen wir noch Mike Green zum Team hinzu, der das Mixing übernahm. Er weiß einfach, wie man unseren Sound am besten bekommt.”
Du sagtest eben, „wir schreiben über das, was uns nahesteht“. Was ist das genau? Umfasst ´Hurry Up And Wait´ ein bestimmtes Thema?
“Es geht um unseren Alltag. Das Hauptthema sind wir, Dune Rats. Uns war aber wichtig, dass sich die Songs dabei nicht wiederholen.”
Meiner Meinung nach klingt ihr heute reifer und besser produziert als noch vor ein paar Jahren. Wolltet ihr die neuen Songs so haben – habt sie also genau so geschrieben – oder ist es „einfach passiert“?
“Ich denke, es ist tatsächlich einfach so passiert. Natürlich werden wir älter, da ist es ganz klar, dass wir über das Gelernte schreiben wollen. Und hier ist es genauso: Wir hassen es, einen Song über etwas zu schreiben, was wir bereits behandelt haben. Wir suchen also immer nach Wegen, neue Songs über neue Themen zu produzieren.”
„Hurry Up And Wait“ – glaubst du, dass die Leute heutzutage durch ihr Leben eilen und den Moment nicht mehr schätzen?
“Ich glaube, das tun viele Leute, und es ist schwer, es nicht zu tun. Es gibt eine Million Dinge, von der Technologie bis zu den Drogen, die uns ablenken und die Vorstellung nähren, nie zufrieden zu sein und immer mehr zu brauchen.”
Aktuelles Album: Hurry Up And Wait (BMG Rights / Warner)
Foto: Ian Laidlaw