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BLACK MOUNTAIN

Speed of Sound!

BLACK MOUNTAIN

Mit ihrem (subjektiv durchaus programmatisch zu verstehenden) Song „Stay Free“ unterstützten Black Mountain 2007 den Superhelden Spider Man (zumindest auf dem Soundtrack des dritten Kinofilms). Doch Worte wie „Stay Free“ scheinen permanent wie eine Untertasse über dem Schaffen der Formation aus Vancouver zu schweben...

Klar, psychedelischen Rock produzieren viele Formationen. Stephen McBean, Jeremy Schmidt, Amber Webber, Joshua Wells haben ihre Variante dessen nun aber von jeglichen Regeln befreit. Hatte man das selbstbetitelte Debut (City Slang 2005) noch irgendwie als Stoner-Rock-Nebenstraße in Erinnerung, hat sich mit dem nunmehr vierten Longplayer ´IV´ ein Sound etabliert, der das kanadische Soundschiff durch eine Milchstraße ohne Berührungsängste mit der Vergangenheit in die Zukunft manövriert. Natürlich erinnert McBean sich noch gut an die Anfänge, an das erste deutsche Label. Die Unterschiede von damals zu heute beschreibt er als Rückkehr, um die Kreise, die man um die Sonne zieht, zu komplettieren. Das beinhaltet natürlich variierende Klangwelten.

„Unsere Musik hat durch verschiedene Instrumente mehr Raum genommen. Mittlerweile weiß jeder in der Band genau, was er will.“

Space, nicht Rock. Manchmal wird Black Mountain-Musik mit jener von den Genesis oder Pink Floyd verglichen, als diese englischen Gruppen ihre progressiven Phasen hatten.

McBean lacht: „Tatsächlich habe ich den Softpop der Genesis oft gehört.“

Die Wurzeln unter den Bergen der schwarzen Sounds liegen somit definitiv in den Siebziger Jahren begründet?

„Es sind sowohl Phrasen der 70er Prog-Rocker sowie deren psychedelische Inhalte vorhanden, als auch Elemente des Post-Punks der Achtziger Jahre.“

Und so reisen die Mitglieder von Black Mountain nicht nur liebend gern durch bekannte Soundwelten, sondern sie lernen gleichfalls neue Menschen und alte Idole in fernen Ländern kennen. Tracks wie ´You Can Dream´ atmen den Geist des blubbernden Folkrocks von Hüsker Dü.

„Ich habe Hüsker Dü geliebt, liebe sie immer noch. Ich habe sie kurz vor der Bandauflösung, im Jahre 1986, sogar noch selbst live erlebt!“

Die Gnade der frühen Geburt – McBean ist 46 Jahre alt.

„Wir haben viele Länder kennenlernen dürfen, dort gespielt mit Bands, die wir als Jugendliche idolisiert hatten – z.B. mit Nick Cave & The Bad Seeds.“

Persönliche Favoriten wie The Velvet Underground, deren Lou Reed, wie David Bowie oder Iggy Pop und die Stooges durfte er leider nicht erleben. Eine noch größere Inspiration waren überraschenderweise jedoch deutsche Interpreten wie Amon Düül 2, Kraftwerk oder Faust.

„Faust waren für eine sehr lange Zeit meine absoluten Lieblinge. Alle Faust-Alben sind großartig! Sie alle waren bereits eine große Inspiration für uns, bevor wir überhaupt das erste Album aufgenommen hatten.“

Es ist unbestritten ein Faktum, dass Begriffe wie Black Mountain, Space oder fliegende Untertassen miteinander Sinn machen. Als fliegende Labertasche würde McBean jedoch definitiv nicht durchstarten können. Zu kurz oder knapp sind seine Antworten – dennoch scheint er das Gespräch zu genießen (es gipfelt gar in einer persönlichen Einladung). Was gibt es also noch zu besprechen, was für das bessere Verständnis von ´IV´ von Vorteil wäre? Warum ist auf dem Cover ein idyllischer Park zu sehen, in dem Fackeln brennen, ein Mädchen spielt, und in dem vordergründig ein Mann mit einem Schutzhelm wandelt – gekrönt von einem am oberen Bildrand dröhnendem Flugzeug...

McBean: „Jeremy (Schmidt) hat das Cover designt. Er hat es uns gezeigt, und wir waren begeistert. Er versuchte mit dem Bild eine Idee umzusetzen, die die vergangene Zukunft repräsentiert. Was früher Zukunft war, in nun Vergangenheit. Dafür steht die Concorde, die vor langer Zeit einmal die Schallmauer durchbrochen hatte.“

Auch das passt wieder – the speed of sound. Bevor Berge versetzt wurden, begann halt der Abtransport der kleinen Steine in neue Gefilde!

Aktuelles Album: IV (Jagjaguwar / Cargo Records)


Weitere Infos: www.blackmountainarmy.com

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