Das bergische Land besteht zwar nicht aus einer sonnigen Steppe, auch gibt es keine Berge wie in Amerika. Und doch wird derzeit die indianische Weisheit „Beobachte deinen Weg“ von Gummersbach bis Köln intensiv diskutiert, bzw. getanzt...
Die Ursache dafür ist die Soundbar, ein Newcomer-Sextett aus Gummersbach / Köln. Der Name ihres Debut-Albums, „Akita Mani Yo“, stammt aus der Sprache der der Lakota-Sioux-Indianer. Er bedeutet soviel wie „Beobachte deinen Weg“. Die Zwillinge Marvin (Drums, Percussion) und William Hesse, beide in Deutschland aufgewachsen, haben selbst indianische Roots. William: „Wir können uns sehr gut mit dem Lifestyle der Indianer identifizieren. Deshalb habe ich mich vor zwei Jahren mit meinen Ursprüngen -mein Opa war noch Indianer- beschäftigt.“ Die Verwandtschaft der Hesses hat sich aus Amerika nach England, Südafrika und Deutschland verteilt. Das Recherchieren des persönlichen Backgrounds bis hin zu den Sioux-Indianern ließ die Thematik zur Band durchsickern. „Wir machen ja eigentlich auch nichts anderes wie die Indianer. Wir ziehen durch die Gegend, leben in WGs.“ Eine weitere parallele ist das Leben der Soundbar-Mitglieder(innen). Sie sind nicht nur miteinander befreundet, sondern auch „Familie“. Neben den Zwillingsbrüdern und Harry Rauschenberger (Vocals) besteht die Formation aus dem Ehepaar Elisabeth (Vocals, Piano) und Daniel Herzog (Bass, Posaune) sowie aus Cousin Andy Pries (Vocals). Andy: „Wir kommen aus der ehemaligen UdSSR, sind Ende der achtziger Jahre nach Deutschland gekommen. Auch deshalb nehmen wir den derzeitigen Flüchtlingsstrom nicht so negativ auf, wie er laut Presse bei den Leuten manchmal ankommt. Wir kennen es, wenn alles neu ist, man Hilfe bekommt. Wir können das gut nachvollziehen. Die Refugees sind nun auf unsere Hilfe angewiesen in ihrer extrem schwierigen Situation.“ Um zu helfen, plant die Soundbar, ein Benefiz-Konzert für die Flüchtlinge zu organisieren. Dort werden dann die drückenden Bässe, dicke Drums und Indie-Pop-Gitarren erklingen. Diese werden auf dem o.g. Album verbal ein- und ausgeläutet durch den Synchron-Sprecher Charles Rettinghaus („deutsche Stimme“ u.a. von Jamie Foxx, Robert Downey Jr.). William: „Der Kontakt kam über unser Management. Wir brauchten einfach eine Stimme, die unser Album einleitet!“Um die Tracks der CD nahezu vollständig live zu performen, wird die „Soundbar-Stamm(es)-Formation“ im November mit Culcha Candela durch unsere Lande ziehen. „Mit Culcha Candela vereint uns, dass man auch unsere Musik nicht so richtig einordnen kann. Unsere Sounds sind weder Rock, noch Pop, noch Hiphop. Sondern irgendwo dazwischen – Hip-Pop!“ Ein Song heißt „Generation X“... William: „Im Grunde sind wir auch nur eine Generation, die alles genauso macht wie die Generation davor. Wir sind keine Gruppierung, wie es sie früher einmal gab (z.B. Rocker). Wir sind (musikalisch) eine Generation, die einfach Geschichten erzählt. Wir sind wir!“ Und Fans von Billy Idol sind sie auch nicht - Die Frage diesbezüglich ließ die beiden Soundbar-Musiker vorerst sprachlos zurück. Die „Auflösung“ (Idol war vor seiner Solo-Karriere Sänger der Punkband Generation X) brachte die Musiker zum Lachen. „Haha – das war garantiert nicht unser Ansporn, um den Song zu schreiben!“ Was spornt die Band an? Welche Wünsche hat die Soundbar? „Wir hoffen, alle haben unser Album vorbestellt... Wir möchten die Leute ermutigen, die Augen aufzuhalten. `Akita Mani Yo´- Nimm dein Leben, und alles, was um dich herum passiert, dazu, um stets das Beste herauszuziehen, um weiterzuleben. Wir alle haben lediglich ein Leben! Es wäre schade, nur negativ durchs Leben zu laufen!“ Warum immer nur Laufen – Tanzen geht mit der Soundbar doch auch!
AKTUELLE VÖ: AKITA MANI YO (Intono Records / Rough Trade)
Weitere Infos: www.soundbarcity.de