Dangers of the Sea ist eine Indie-Folk-Band aus dem dänischen Kopenhagen. Gegründet wird die Truppe 2010 von Sänger und Songwriter Andreas Bay Estrup. Bis hierher nichts weiter Ungewöhnliches. Wäre da nicht der besondere Weg von Andreas Bay Estrup hin zum Frontmanne.
Der Schlagzeuger als SängerAndreas Bay Estrup ist eigentlich studierter Jazz-Schlagzeuger. „Ich habe als professioneller Jazz-Schlagzeuger auch gespielt. Und es hat mir riesigen Spaß gemacht“, gesteht der Künstler, „aber, immer wenn ich von Jazz-Konzerten nach Hause kam, habe ich Lieder geschrieben. Sie fühlten sich aber nicht an, wie Jazzstücke. Und es kam für mich nicht in Frage, sie wegzugeben und sie von jemandem anderen singen zu lassen. Sie wollten von mir gesungen werden.“
Also muss eine neue Band her. Dazu quatscht Andreas Bay Estrup jede Menge Musiker der Kopenhagener Rock- und Alternative-Szene an. Beim ersten Konzert stehen Jess Jensen an den Keyboards, Mike Juel Taageoj am Bass, Gitarrist Frederik Teige und Schlagzeuger Rasmus Jusjong gemeinsam mit ihm auf der Bühne. Dangers Of The Sea haben das Bühnenlicht erblickt. Während des ganzes Jahres 2011 wird zusammen mit dänischen Indie-Produzenten-Mastermind Nikolaj Nørlund im Studio geschraubt und an der Fertigstellung des Debüt-Albums gearbeitet. Es ist schlicht ´Dangers Of The Sea´ betitelt. Und fasziniert auf Anhieb. Fast vom Fleck weg werden sie daraufhin für das dänische Showcase-Festival SPOT in Århus gebucht. Fürs Roskilde-Festival ebenso.
Sanfter Folk-Rock
Die Musiker, die da bei Dangers Of The Sea mitmachen sind alle erfahrene Musiker, bekannt durch Auftritte mit beispielsweise Slaraffenland, Saybia oder Efterklang. Trotz der unterschiedlichen Hintergründe verbindet sie eine gemeinschaftliche musikalische Liebe: von Countryklängen durchwehte 1970er-Folk-Rock-Stücke.
„Ja wir mögen ihn einfach, den Klang dieser Zeit, der ausgehenden 1960-Jahre“, bekennt Andreas Bay Estrup, „es ist die schier endlose Melancholie, die so fasziniert, besonders, weil die Musik sich nicht in dunkler Trauer verliert.“
Dangers Of The Sea gelingt es, sich zwar in diese Tradition zu stellen, aber ihre Musik mäandert von diesem Ausgangspunkt immer weiter in Richtung Heute. Und genau darin, was der Fluss der Klänge auf diesem Weg so alles an kreativem Treibgut mitnimmt, liegt die Faszination. Beim Thema singender Schlagzeuger geistert einem auch immer gleich Phil Collins durchs Hirn. Und ganz so weit weg ist der Klangkosmos von Dangers Of The Sea von den frühen Genesis auch nicht.
„Nun ja, es gibt sie halt auch bei uns, diese speziellen orchestrale Elemente“, führt Andreas Bay Estrup weiter aus.
Wenn der letzte Ton der Platte verklungen ist, hat man das Gefühl, langsam aus einem musikalischen Traum aufzuwachen. Aus einem, in dem alles Schöne dieser Welt besungen wurde. Ein sanftes, brüchig-bezauberndes Werk moderner Folkmusik verklingt und lässt Ahnungen an Neil Young der 1970er zurück. Und an Crosby, Stills & Nash. Endlos erscheinende, raumgreifende Melodie und bezaubernder Harmoniegesang wurzeln dabei weit in der Vergangenheit, sind aber so modern.
Aktuelles Album: Dangers Of The Sea (DevilDuck Records / Indigo)