Schon nach einer kurzen Hörprobe wussten wir: Diese Scheibe rockt alles in Grund und Boden. Oldstyle Rock ‘n‘ Roll wie er einst von den Erfindern dieses Genres gedacht war. Ein Blick aufs Line-Up brachte dann unsere Hirne zum Schwitzen... Woher kennen wir nur die ganzen Namen? Die Bandleader Tim Cronin und Jon Kleiman standen uns bereitwillig Frage und Antwort.
Eine 10-köpfige Band ist im Rockbereich definitv etwas Aussergewöhnliches. Besonders, wenn alle eigentlich in anderen Bands wie Lord Sterling, Black Nasa oder Solace fest angestellt sind. Der Großteil der Musiker stammt allerdings von einem ganz anderen Schlag: Monster Magnet! Aber eigentlich ist der Ursprung von GOM noch ein anderer. Tim, ex-Monster Magnet-Sänger: „Unsere Hauptband, die Ribeye Brothers, ist mehr so ein Garage/Country/Swamp-Ding, während GOM mehr in Richtung Rock wie Union Carbide Productions, Stooges, frühe Stones geht.“ Zeitlich kommen sie jedoch fabelhaft aus, wie Tim bestätigte. „Wir haben gar nicht viele andere Sachen am Start und das GOM-Album wurde über mehrere Monate aufgenommen, so daß es in eines jeden Zeitplan passte.“ Jon: „Und Monster Magnet war ja in letzter Zeit nicht wirklich aktiv, so daß wir ein wenig mehr Zeit für andere Projekte hatten.“ Auch die Namensgebung war schnell geklärt. Tim: „Vor langer Zeit hatten Jon und ich einen beschissenen Job und um die Zeit totzuschlagen haben wir unseren eigenen Comic Strip namens „Joe Jr.“. Darin kam eine TV-Show mit dem Namen „The Gallery Of Mites“ vor. Wir mochten den Namen und haben beschlossen, ihn irgendwann einmal zu verwenden.“ Den Topf mit Inhalt zu füllen ist das kleinste Problem gewesen. Tim: „Ganz einfach: Weil wir (Tim & Jon) noch einen Haufen Songs hatten, die wir für unsere Hauptband (Ribeye Brothers) nicht verwenden konnten. Dann fragten wir ein paar Freunde, dazu etwas aufzunehmen, und alle haben mitgemacht.“ Jon: „Und ich hab keine Ahnung, warum wir dies für notwendig hielten.“ Oder warum sie gerade 5-Lead-Gitarren verwenden mussten. Eher ein Zufall... Tim: „Die fünf Leadgitarren sind nur auf einem Song (A man called shit) vorhanden. Ansonsten spielen verschiedene Leute auf verschiedenen Songs.“Natürlich drängt sich noch die Frage auf, wie das denn Live funktionieren soll. Schließlich haben viele Clubs nur kleine Bühnen, die niemals Platz für 10 Vollblut-Rocker bieten können. Tim: „Wir haben noch nicht live gespielt, es ist ein logistischer Alptraum. Und niemand scheint daran wirklich interessiert zu sein, noch nicht mal wir selbst.“ Jon: „Obwohl, wenn es hart auf hart kommt spielen wir mit der Idee, als eine menschliche Pyramide aufzutreten, um Platz zu sparen.“ Da ein Track mit John Garcia (Ex-Kyuss, Hermano) auf dem Silberling ist, mussten Tim und Jon genau erläutern wie es denn zu dieser Kooperation kam. Tim: „Vor ein paar Jahren wollten Jon, Joe und Ed mit John Garcia ein Nebenprojekt namens „Heron“ starten. Es ist nie passiert, aber irgendwie hat dieser Song überlebt. Jon hat ihn an John geschickt, der mochte ihn und hat irgendwo im Westen Gesang dazu aufgenommen und zurückgeschickt.“ Jon: „Es gab noch ein paar mehr Songs, aber die waren alle grausam. Ich glaube auch nicht, dass John sie jemals gehört hat.“ Umso mehr überzeugt das Material der parasitären Zehn mit dem kernigen Geschmack für Rock‘n‘Roll der großen, weiten Welt. Und wie es sich für eine gottgegebene Supergroup gehört, kann kaum ein schlechtes Haar am Balg hängen, oder? Tim: „Ich verstehe verdammt nochmal nicht was das heißen soll.“ Jon: „Das Beste an GOM - Tim ist dabei, das Schlimmste - Ich bin dabei.“ Na, wenn es sonst nichts ist...
Aktuelles Album: Bugs On The Bluefish (People Like You/SPV)
Weitere Infos: www.peoplelikeyou.de