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MALA OREEN

Auf der Suche zum Ich

MALA OREEN

Neu im Geschäft ist die Schweizer Songwriterin Mala Oreen nun wirklich nicht – denn bereits im Alter von 9 Jahren begann sie, klassische Geige zu spielen und Gesangsunterricht zu nehmen. Es kam dann wie es kommen musste, denn inspiriert von dem musikalischen Umfeld ihrer Familie, begann Mala sich auch für Genres jenseits der Klassik – vornehmlich aus dem Americana und Irish-Folk-Umfeld - zu interessieren und in ersten Bandprojekten zu spielen und eigene Songs zu schreiben. Bereits 2009 gründete sie ihre eigene Band Mala & FyrMoon, mit der sie keltische und Americana-Elemente zu einem eigenen, folkorientierten Ansatz verquickte. 2011 erschien dann schließlich ihre erste Solo-CD namens „Simply A Lotus“. 2014 gab es dann noch das Band-Album „On The Run“, mit dem Mala in den USA und Europa auch ausgiebig tourte. Das nun vorliegende, zweite Solo-Album „Awake“ ist dann aber das erste musikalische Lebenszeichen seither. Dass das so lange dauerte, hat aber einen ganz einfachen Grund:

„Als wir das Band-Album aufnahmen, war das für die anderen nicht unbedingt ein Thema“, führt Mala aus, „dann habe ich mir überlegt, wie das für mich weitergehen sollte. Das war ein langer Prozess, der seine Zeit brauchte, denn ich musst mir überlegen, wo ich stand und was ich musikalisch machen wollte, während es zuvor eher so ein intensives Hobby gewesen war. Und ich habe auch noch eine andere Arbeit, denn ich arbeite Teilzeit in der Pflege."

Auch wenn der Verdacht naheliegt: „Awake“ ist keinesfalls Mala's Pandemie-Projekt. Die Songs entstanden bereits bei einem ausgedehnten Aufenthalt in den USA, zu denen Mala eine ganz besondere Beziehung hat. Denn in Mala's Bio heißt es, sie sei eine „Schweizer/Amerikanische“ Songwriterin. Wie ist das denn zu verstehen?

"Das ist so, dass meine Mama in den USA aufgewachsen ist“, erklärt sie, „ihr Vater und die Eltern ihrer Mutter sind auch Schweizer. Sie hat ihre Wurzeln also in der Schweiz und hatte sich dann irgendwann entschieden, in die Schweiz zurückzukehren. Ich selbst habe zwar nie in den USA gewohnt – aber wir haben dort immer Ferien gemacht und ich war immer wieder ein paar Monate in den USA. Das letzte Mal war das vor drei Jahren, wo ich mir dann auch eine Auszeit genommen habe, um neue Songs zu schreiben."

Das erklärt dann vermutlich auch, dass es in Mala's Musik auch stets Americana-Sounds zu hören gibt, oder?

"Ja, das würde ich schon sagen“, meint sie, „durch meine Mutter habe ich Folk und Country aus den 50er und 60ern entdeckt. Ich habe dann auch viel Bluegrass gehört und ein Kollege aus dem Orchester hat viel Irish-Fiddle gespielt und so bin ich an das Irische gekommen. Aufgewachsen bin ich ja mit klassischer Musik – und so hat sich das irgendwie entwickelt. Meine Auszeit habe ich dann in Austin, Texas genommen – und das hat die Sache sicher auch noch mal beeinflusst."

Das Album entstand dann auch in den USA – und zwar in Nashville unter der Regie des renommierten Produzenten Nelson Hubbard, auf den Mala gekommen war, weil ihr der Sound gefiel, den Hubbard bei der Produktion eines Albums ihrer Kollegin Carrie Elkin erzeugte, die Mala bei ihrem Aufenthalt in Austin kennen- und schätzen gelernt hatte. Wie ist das denn so, wenn man in den USA mit amerikanischen Studiomusikern eigene Songs – zudem in einem ur-amerikanischen Setting - aufnimmt?

"Ich hatte natürlich schon meine Vorstellungen, konnte diese aber Anfangs nicht so recht kommunizieren“, meint Mala vorsichtig, „da ich auf diese Art noch nie ein Album aufgenommen hatte, war das für mich wie ein Herantasten. Es ist wirklich so, dass ich am Anfang nicht wusste, ob das so herauskommt, wie ich mir das vorgestellt hatte – und ob es mir überhaupt gefällt."

Nun – das hat ja offensichtlich geklappt. „Ja, das war eine schöne Arbeit“, bestätigt Mala, „und Nelson hat auch immer gut spüren können, wohin ich wollte und es war dann echt sehr stimmig und ist so dann auch so rausgekommen, wie es mir vorgestellt habe."

Ein bisschen handelt die neue Scheibe wohl auch von diesem Prozess. Ist „Awake“ also in diesem Sinne so etwas wie eine „Selbstfindungs-Scheibe“ geworden?

"Das würde ich schon sagen, ja“, bestätigt Mala, „der ganze Prozess spiegelt sich ja auch in meinen Texten wieder – diese Suche nach mir selbst, nach meinem Sound und nach meinem Weg. Ich glaube auch, dass das weiterhin ein Thema bleibt, auch wenn ich da schon viel weiter bin, als vor 5 Jahren."

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