Drei Jahre lang haben sich The Devil Wears Prada Zeit gelassen, um das neue Album ´Transit Blues´ zu veröffentlichen. Zwischenzeitlich erschien 2015 noch eine Konzept-EP. 2005 in Ohio gegründet, steht die Band seit jeher für hochqualitativen Metalcore. Nach Besetzungswechseln an der Gitarre und Drums, hat sich die Gruppe um den charismatischen Frontmann Mike Hranica neu gefunden. Äußerst gelassen aber konzentriert beantwortete er die Fragen über die neue LP, Studioaufnahmen und die Langlebigkeit der eigenen Band.
In wenigen Wochen erscheint euer neues Album „Transit Blues“. Was verbirgt sich hinter dem Titel?„Der Titel bezieht sich auf den gleichnamigen Song des Albums. Generell gesagt, geht es um das Unterwegssein. Also Reisen und für uns als Musiker damit verbunden das Touren. Aber die Texte beziehen sich auch auf einen anderen Aspekt. Man reist nicht nur von Ort zu Ort, sondern auch das Leben ist ja eine Art Reise. Wir werden alle älter und das bringt neue Verpflichtungen und sogar Ängste mit sich. Dies sind die Hauptaspekte, die sich hinter dem Albumtitel verbergen. Trotzdem ist es kein Konzeptalbum im klassischen Sinne. Es gibt auch Songs, die nichts direkt mit diesem Thema zu tun haben.“
Wie verlief der Aufnahmeprozess zu „Transit Blues“ und wie unterschied er sich zu vorherigen Alben?
„Einer der größten Unterschiede war wohl, dass es das erste Album mit Kyle als Gitarrist war. Außerdem haben wir an eher abgelegenen Orten aufgenommen. Wir konnten zudem dort sowohl aufnehmen und proben, als auch gleichzeitig wohnen. Es war sehr befreiend, nach den Aufnahmen nicht noch in ein Hotel fahren zu müssen. So hatten wir auch die Freiheit z.B. in der Nacht zu arbeiten. Ich glaube es hat der Platte gut getan. Unser Produzent war Dan Korneff, mit dem wir bereits bei früheren Projekten in Sachen Mixing zusammengearbeitet haben.“
Die Band wurde 2005 gegründet. Über 10 Jahre sind eine lange Zeit im Metalcore-Kosmos, viele andere Gruppen haben sich in der Zwischenzeit aufgelöst. Was ist das Geheimnis für euer langes und erfolgreiches Bestehen?
„Ich denke der innere Drang Songs zu schreiben und Musik live zu spielen ist ein sehr wichtiger Aspekt für jeden von uns. Finanzielle Gründe oder „Erfolg“ haben für uns nie eine große Rolle gespielt. Wir alle lieben es Musik zu schreiben und ich persönlich habe eben große Freude daran Texte zu schreiben und Konzepte dahingehend zu entwickeln. Ich denke, es gibt auch immer noch genug Dinge, über die ich schreiben möchte. Es fühlt sich nach all den Jahren weiterhin spannend an, Live-Shows zu spielen und gemeinsam zu arbeiten.“
Ist es wichtig, sich selbst auch nicht zu großem Druck auszusetzen?
„In gewisser Weise schon. Wir mögen keine Hektik. Es soll nicht mehr Material veröffentlicht werden, als die Fans aufnehmen können. Man ist keine 20 mehr und alle Bandmitglieder haben weitere Verpflichtungen neben der Band. Ich denke es ist wichtig, dass in allen Bereichen eine gewisse Balance herrschen sollte, damit man weiterhin Touren und Musik machen kann.“
Das Artwork von „Transit Blues“ erscheint mir sehr minimalistisch. Was ist der Hintergrund davon und wer war für die künstlerische Umsetzung verantwortlich?
„Die Idee des Artworks kam von mir. Meine Vorstellung war es, durch die Geometrie und die schwebenden Elemente eine Darstellung von räumlicher Trennung zu erschaffen. Das Design hat ein sehr guter Freund von mir gemacht. Wir haben eine zeitlang zusammen gewohnt und kennen uns seit 9 oder 10 Jahren. Ich mag es sehr, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die ich persönlich kenne und die Band seit langem unterstützen und mit ihr in Verbindung stehen.“
Im Herbst kehrt ihr nach längerer Zeit zurück auf die europäischen Bühnen. Was können die Fans von euch, nach der Live-Abstinenz, erwarten?
„Ich freue mich sehr, endlich wieder nach Europa zu kommen! Es sind einige Jahre vergangen, seitdem wir in Großbritannien oder Deutschland gespielt haben. Ich bin da auch ein wenig egoistisch, denn ich freue mich einfach auf die Reise und die andere Umgebung zu genießen. Aber klar: Das Beste ist es, endlich wieder live auf die europäischen Fans zu stoßen!“
Aktuelles Album: Transit Blues (Rise Records / BMG / Ada Warner)