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THE DOMINO STATE

Cinemascope-Panorama-Pop

THE DOMINO STATE

Sie haben hart gearbeitet, um auch in Deutschland Fuß zu fassen: The Domino State, der Londoner Fünfer. Sie haben sich den berühmten Arsch abgespielt. Und das, erst ohne eine Veröffentlichung, dann mit einer nicht physischen Single bei iTunes und erst jetzt mit ihrem kompletten Album „Uneasy Lies The Crown.“ Eine Platte, die in England bereits letztes Jahr erschien und Furore machte.

Dass an dieser Band etwas dran sein muss, zeigten nicht nur die großen Festivaleinladungen in England, etwa nach Glastonbury, zu den Beautiful Days oder zum Sunday Summer Weekender, sondern auch das Angebot von Coldplay, in der Londoner O2-World für sie zu eröffnen. Zunächst mag da vielleicht ein glücklicher Umstand im Spiel gewesen sein; denn immerhin ist Domino State-Gitarrist Tim Buckland der Bruder von Johnny Buckland, der bei Coldplay Gitarre spielt. Doch erst einmal auf der Bühne angekommen, mussten The Domino State dort alleine bestehen. Und sie haben den Saal so was von gerockt.



Hymnische Basteleien

Die beiden Gitarren von Jim Machin und Tim Buckland sind breit, oft melodramatisch angelegt. Episch breit sogar und mit einer großen Portion Rückkopplung versehen. Und mit großer Geste sphärisch. Die Musik ist effektvoll und gleichzeitig voller Effekte. Der Kollege, der The Domino State „etwas mehr Pop als Glasvegas und das größere Momentum Gitarre als Depeche Mode zuschrieb“, der liegt goldrichtig. Eine Steigerung dieser Eindringlichkeit und dieser Leidenschaft erfahren The Domino State, wenn sie zusätzlich die Geigerin Francesca Simmons ranlassen. Diese ganz eigene, gefühlvolle Note entfaltet sich besonders bei den beiden Stücken ´You Are The Winter´ und ´For Now´. Obwohl die Gefahr sehr groß ist, schafft es die Truppe immer aufs Neue, die Klippen der klebrigen Süßlichkeit zu umschiffen. Daran hat sicherlich auch Produzent Joe Adams großen Anteil. Depeche Mode und Grinderman stehen unter anderem auf seiner Jobliste.



Klangwände

Eine gewisse melancholische Düsternis findet sich in den emotionalen und eindringlichen Klangwänden von The Domino State. Dafür hat Frontmann Matt Forder eine einleuchtende Erklärung:

„Obwohl wir alle sehr breit Musik hören, kommt der etwas dunkle Einfluss von Bands wie etwa Ride, My Bloody Valentine, The Cure oder auch Arcade Fire.“

Doch liegt den vielen Melodien trotz ihrer Spannung, Intensität und den wilden Gefühlsausbrüchen immer eine entspannte Haltung zugrunde. Vermutlich ist dies auch ein Grund für das große Echo in der jungen deutschen Radiolandschaft und auch für den zügigen Aufbau einer Fanbasis, die nach jedem Konzert zahlenmäßig in die Höhe schießt. Bei der bevorstehenden Tournee wird da noch so einiges zusammenkommen; denn musikalisch wird auch live das umgesetzt, was die Platte „Uneasy Lies The Crown“ verspricht.

„Warum sollten wir etwas anderes tun“, fragt Matt Forder, „ich bin glücklich, wenn wir einfach die Musik machen können, die wir lieben. Und wir geben alles, um so erfolgreich wie möglich zu sein. Aber für uns geht es um die Musik und darum, zu genießen, was wir tun.“

Wer unter diesem sympathischen Motto antritt, der hat ein stetig anwachsendes Publikum einfach verdient.

Aktuelles Album: Uneasy Lies The Crown (brillJant sounds/indigo)




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