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Nils Oskamp

„Drei Steine“

(Panini Verlag, Euro 19,99)

Dortmund, mitten im Pott, in den frühen 1980er Jahren. Zechen und Stahlhütten sterben, Massenarbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und Frust machen sich überall breit. Alt- und Neonazis nutzen dies um auch in den Schulen Nachwuchs zu rekrutieren. Der junge Nils Oskamp argumentiert dagegen und gerät prompt auf die Abschussliste: einige Mordanschläge überlebt er nur mit viel Glück! Schlimm genug. Doch noch beängstigender ist die Reaktion seiner Familie, seiner Schule, seiner Lehrer, der Polizei, der Gemeinde und vieler anderer …

Oskamp erzählt diese (allzu wahre) Geschichte sehr fokussiert auf die Konfrontation mit der rechten Szene, durchaus pointiert und gekonnt. Dennoch glaube ich, dass etwas mehr Breite (mehr über Lehrer, Schüler und Umfeld) und Tiefe (u.a. das Desinteresse seiner Familie) dem Werk gut getan hätten; aber vielleicht kommt das ja noch …

Abgerundet wird dieser lesenswerte Band durch Dokumente, Artikel, Fotos etc. zur Entwicklung der rechten Szene in Dortmund. Ähnlichkeiten und Parallelen zu anderen Städten und Orten sind augenfällig.

„Drei Steine“ ist vielleicht nicht die beste, aber dafür sicherlich die wichtigste ‚Graphic Novel’ des Jahres!


Juli 2016
Jean-Claude Fournier
Marcel Ruijters
Nils Oskamp
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