(S. Fischer Verlag, Euro 16,99) Am 7. Januar vergangenen Jahres stürmten zwei „Idioten mit Knarren“ (André Franquin) die Redaktionsräume des französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ und meuchelten zwölf Menschen. Der Zeichner Rénald Luzier („Luz“) war nicht darunter. Er hatte an diesem Tag Geburtstag und bereits hineingefeiert und kommt, wie eigentlich jedes Jahr an diesem Tag, zu spät. Auch, um für seine Freunde und Kollegen noch einen Kuchen für die geplante kleine Feier im Büro zu organisieren. Das rettet ihm unzweifelhaft das Leben und seitdem muss er sich nicht nur mit dem Verlust seiner Freunde, sondern auch mit der Angst vor einem neuen Anschlag, der Bürde der Verantwortung und anderen Alpträumen herumschlagen. Zunächst führte dies sogar dazu, dass er nicht mehr zeichnen konnte, sein ganzer Körper sich verkrampfte. Aber dann begann er so langsam das Erlebte in Bilder zu fassen und in Zeichnungen zu verarbeiten. Diese Bilder sind nicht schön, aber sie zeigen seinen Kampf und die Anspannung, geben aber auch Einblicke in das Innerste eines Menschen, der versucht einen Dialog mit anderen zu führen, als Mensch und als Künstler. Sicherlich kein schönes Buch, aber ein wichtiger Comic und bei aller Depression des Künstlers dennoch ermutigend und kämpferisch.