Ist er ein klassischer Singer/Songwriter? Oder ein introvertierter Indierocker? Oder doch ein Liedermacher alter deutscher Schule? Im erweiterten Dunstkreis von Liwa, Frevert oder Regener erzählt Gisbert zu Knyphausen bei dieser Sonntagsmatinee nur mit einer Akustikgitarre als Begleiter seine leisen, romantischen Geschichten von der Liebe und vom Scheitern, spielt kunstvoll mit den Worten – und das Publikum hört gebannt zu, was vom Künstler charmant mit „Ich sage auch nichts, wenn ihr nichts sagt“ kommentiert wird. Häufig ist das Surren des Ventilators das lauteste Geräusch, dabei herrscht drangvolle Enge in der Kulturrampe. Neben Knyphausens eigenen Großtaten wie „Neues Jahr“ oder dem fast unerwartet humorvollen „Gisberts Blues Nummer 135“ begeistern nicht zuletzt auch die sorgfältig ausgewählten Coverversionen. „Wer ich wirklich bin“ zollt Element Of Crime Tribut, beim famosen „Mitbewohnerin“ fragen sich viele im Raum, warum sie von Moritz Krämer noch nie gehört haben, und das ebenso ausgezeichnete „Ich möchte wissen, wer du bist“ ist bei Daantje & The Golden Handwerk ausgeliehen. Es sind Songs, die so sind wie Knyphausens eigene: auf unspektakuläre Weise spektakulär.
Weitere Infos: myspace.com/gisbertzuknyphausen