Open R / Stadtpark, Hamburg
Der Stadtpark (Kapazität ca. 4000 Seelen) war seit geraumer Zeit ausverkauft, nichts ging mehr. Alle wollten Sanges-Urgewalt Beth Ditto sehen, und das nicht erst seit ihrem ulkig-kultigen Auftritt bei Thomas Gottschalk. Die fröhlich-herzliche Unbekümmertheit, die sie auch auf dem „Wetten, dass...“-Sofa gezeigt hatte, ist keinesfalls gespielt. Ditto ist so. Gleich zu Konzert-Beginn, später mehrmals, sang sie mit liebreizender Stimme den Refrain von „Here comes the sun“ von den Beatles an. Eine Anspielung – es hatte den gesamten Tag geregnet, nun sollte die Sonne durchscheinen. Obwohl Ditto die Hitze nicht mag, sondern den Regen liebt, wie sie zwischen den Songs anmerkte. Gossip-Gitarrist Brace Paine, Drummerin Hannah Billie waren Statisten in der „One-Woman-Show“ von „Pokerface“ Ditto, die den Applaus permanent mit einem „Da-Da-Dankeschön“, angelehnt an den Lady Gaga-Hit, quittierte. Doch nicht nur die Stimmung, auch der Sound war klasse. Gossip hatten denn auch zusätzlich einen Live-Bassisten zur Verstärkung mitgebracht. Insgesamt gab 75 Minuten Performance ohne Langeweile, in denen Ditto ständig vor der Bühne auf der Grünfläche herumstolzierte. Während sie „Dimestore Diamond“ sang, ging sie gar zur Biertheke links vorne neben der Bühne, und ließ sich ein Getränk reichen, prostete mit den Umstehenden. Das Publikum tanzte währenddessen, reichte der Sängerin Hut, Regenschirm, Blumen. Als „Standing In The Way Of Control“ (vom gleichnamigen 2006er Album) erklang, erreichte die Stimmung schließlich ihren Zenit! Wer im Zugabeteil nun mit weiteren Gossip-Krachern gerechnet hatte, wurde abermals überrascht. Zuerst intonierte Ditto Tina Turners „What´s Love Got To Do With It“. Dann bot sie a capella, als Liebeserklärung an ihr Publikum, eine wirklich überzeugende Version von Whitney Houstons „I Always Will Love You“. Im Gegensatz zur oft gescholtenen Original-Interpretin traf sie jeden Ton perfekt – nicht nur bei diesem Song. Grandios!Weitere Infos: www.gossipyouth.com