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BOBBY

Kinowelt

Neben seinem weit berühmteren Bruder John führt der ebenfalls ermordetet Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy ein etwas verstecktes Schattendasein. Und doch ist er anscheinend vielen Amerikanern noch immer als der strahlende Held der Gerechtigkeit in Erinnerung, den er für die damalige Zeit verkörperte. Regisseur Emilio Estevez wurde an das Attentat erinnert, als er zum wiederholten Male in dem Hotel wohnte, in dem Robert Kennedy erschossen wurde. Er hatte das Hotel Ambassador in seiner Jugend kurz nach dem Attentat besucht, als sein Vater dort eine Rede hielt. Und so entwickelte er eine Story, die sich auf den Tag vor dem Mord und das Hotel selbst beschränkt und dabei doch unendlich viele Geschichten erzählt. Es öffnet sich ein buntes Panoptikum der späten sechziger Jahre vor uns, die Kleidung und das Setting sprechen eine deutliche Sprache und doch scheinen alle angedeuteten Probleme topaktuell. Da sind die latein- und afroamerikanischen Hilfsarbeiter in der Küche und im Service, die von ihrem weißen Chef gemobbt werden. Da ist der junge Soldat (Elijah Wood), der eine Klassenkameradin heiratet, um nicht in den Krieg geschickt zu werden. Da sind junge Wahlhelfer, die einfach ihren Spaß haben wollen und die alltäglichen Dramen, die in einem Hotel zu beobachten sind. Dies alles kulminiert letztendlich im Chaos des Attentats und lässt so geschickt die politische Frage vor Augen treten, was wohl passiert wäre, wenn ein menschenfreundlicher, Gerechtigkeitsorientierter Mensch wie Robert Kennedy Präsident geworden wäre. Starkino für Menschen mit Interesse an amerikanischer Politik.

USA 2006, Regie: Emilio Estevez

Darsteller: Anthony Hopkins, Demi Moore, Sharon Stone, u.a.

Kinostart: 08.03.2007

Weitere Infos: www.bobby.kinowelt.de


März 2007
BOBBY
KEINE SORGE, MIR GEHT’ S GUT
STRAJK – DIE HELDIN VON DANZIG
THE GOOD GERMAN
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