
Nach seinem großen Erfolg mit der Verfilmung des Theaterstücks ‚Der Gott des Gemetzels‘, bleibt Roman Polanski dem Theater verbunden und präsentiert mit ‚Venus im Pelz‘ ein weiteres Kammerspiel für die große Leinwand. Im den Hauptrollen brillieren seine Ehefrau Emmanuelle Seigner und Mathieu Almaric, die bereits für Julian Schnabels ‚Schmetterling und Taucherglocke‘ gemeinsam vor der Kamera standen. Dabei ist erstaunlich auffällig, wie ähnlich Almaric dem jungen Roman Polanski sieht. Aber auch die Geschichte selbst – Almaric spielt einen Theaterregisseur, der vergeblich auf der Suche nach der perfekten Hauptdarstellerin für seine Inszenierung von ‚Venus im Pelz‘ ist – hat viele Parallelen zu Polanskis Vita. Die Skandal-Novelle von Leopold von Sacher-Masoch aus dem Jahre 1870 wurde bereits mehrfach fürs Theater adaptiert und beschreibt das Machtverhältnis zwischen Schauspielern und Regisseuren, dass auf dem Weg zu aufführungswürdigen Inszenierungen mehrfach verhandelt werden muss. Seigner spielt die flapsige und etwas vulgäre Vanda, die verspätet zum Vorstellungsgespräch kommt und zunächst schüchtern um eine Chance kämpft, doch noch um die Rolle ihrer Namensvetterin vorsprechen zu dürfen. Regisseur Thomas (Mathieu Almaric) lässt sich nach längerem Zögern darauf ein und schlüpft selbst in die Rolle des unterwürfigen Severin. Schon bald verschwimmen die Grenzen zwischen Spiel und Realität, während die Zuschauer Zeugen eines virtuos inszenierten Psychoduells werden. Gerade Freunde von Polanskis früheren Werken, wie ‚Das Messer im Wasser‘ und ‘Bitter Moon‘ werden ‚Venus im Pelz‘ zu schätzen wissen.
FR 2013, Regie: Roman PolanskiDarsteller: Emmanuelle Seigner, Mathieu Almaric u.a.
Kinostart: 21.11.2013
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