Der Journalist Steve Lopez (Robert Downey Jr.) ist frustriert: Seine Kolumne ist wenig erfolgreich, seine Beziehung gescheitert und der Sinn seines Tuns insgesamt fraglich. Als er jedoch eines Tages über einen Stadtstreicher schreibt, der auf einer kaputten Violine ergreifend klassische Musik spielt, überflutet ihn als Reaktion eine Welle wohlmeinender Leserbriefe. Er macht sich erneut auf die Suche nach dem geheimnisvollen Musikanten und erfährt, dass Nathaniel A. Ayers (Jamie Foxx) als besonders begabter Jugendlicher ein Musikkonservatorium besuchte und später aufgrund einer psychischen Erkrankung auf der Straße landete. Steve erkennt recht bald, dass die Story um den begabten Nathaniel seine Leserschaft berührt und sogar (kurzfristige) Verbesserungen für die Lage der Obdachlosen der Stadt zur Folge hat. Wohlmeinend möchte er seinem Schützling darüber hinaus helfen und besorgt ihm ein gespendetes Cello, eine Wohnung und die Möglichkeit ein Konzert zu geben. Doch schon bald muss Steve einsehen, dass er Nathaniel nicht nach seinen eigenen, leistungsorientierten Maßstäben beurteilen darf. Gerade noch rechtzeitig erkennt er, dass es manchmal ausreicht, ein guter Zuhörer und Freund zu sein. Basierend auf einer halbwegs ähnlichen Geschichte feuert Regisseur Joe Wright ein unglaubliches Sozialkitsch-Feuerwerk auf die Leinwand. Durch seine Straßen von Los Angeles ziehen die Obdachlosen wie Gespenster aus einem Roman von Charles Dickens, die Musik schluchzt dazu über die Schönheit der Freundschaft und der arme Jamie Foxx muss als unfreiwillige Karikatur eines tiefsinnigen Geisteskranken agieren. Grauenhaft.
GB/USA 2009, Regie: Joe WrightDarsteller: Jamie Foxx, Richard Downey Jr., Catherine Keener, u.a.
Kinostart: 10.12.2009
Weitere Infos: www.dersolist-film.de