
(Good Movies / Neue Visionen / Indigo)
Der Hund lügt, sobald er das Maul auf macht. Der weibliche Fan heiratet den erträumten Rockstar und wird in der Hochzeitsnacht mit einem Solo beglückt – auf der Gitarre. Der Familienvater probiert den Tischtuchtrick und verliert – das zweihundert Jahre alte Porzellan zerbricht. Wem das alles zu menschlich ist, wem der ganz normale Alltagswahnsinn das Leben durcheinander rüttelt, der findet in Roy Anderssons Film „Das jüngste Gewitter“ die Bestätigung seiner Maläsen. Doch ihm wird hier nicht geholfen, denn Andersson agiert als Chronist, der weder therapiert noch kommentiert. Er zeigt nur das Abbild der Realität, leicht verschroben und schwarzhumorig zwar, aber immer mit dem Blick des nahe stehenden Registrators.3