Salis, 180 S., 14,95 EUR
Aufmerksam wurden wir auf den Schweizer Beat Gloor, als uns 2009 sein Worttrennungsexperiment "Uns ich er"(s. WZ 08/09) in die Hände fiel (dessen Vorgänger "staat sex amen" war da schon fünf Jahre alt, aber das hatten wir verpennt). Nun überrascht er uns mit Übungen in einer ebenso alten wie schweren Disziplin: er schreibt Aphorismen. Solche Sammlungen scheinen bei Salis zur Tradition zu werden, denn im letzten Jahr veröffentlichte Thomas Meyer dort 144 seiner "Einsichten". Und auch Gloor balanciert auf dem schmalen Grat zwischen übermächtiger Tradition (La Rochefoucauld, Schopenhauer, Lec...), kluger Erkenntnis und Platitude. Neben wundervollen Sinnsprüchen stehen daher auch Phrasen oder eher mäßig Witziges. Und weil die Gefahr bei der Rezension derartiger Sammlungen ja ohnehin im übermäßigen Zitieren liegt, ist an dieser Stelle Schluß. Weil: "Nutze die Kraft, nicht recht haben zu müssen.".Weitere Infos: www.salisverlag.com