Ullstein, 250 S., 18,00 EUR
Im letzten Monat habe ich an dieser Stelle auf Alexander Kühnes lesenswerten Roman "Düsterbusch City Lights" hingewiesen, hier nun eine Art "West-Gegenstück". Zwar war Kühne "nur" Veranstalter und Herr Kamerun gilt über den "Golden Pudel-Club" hinaus zurecht als einer der prägenden Musiker und Theatermacher Hamburgers, dennoch lassen sich beide Biografien auf eine Formel bringen: "Raus aus dem provinziellen Grau - es lebe die Macht des anarchistisch Bunten!". Stilistisch gibt sich S.K. wesentlich abgedrehter, statt schön stringent erzählter Geschichte(n) gibt es hier einen zwar durchaus chronologischen, aber auch sehr heterogenen Flickenteppich aus ästhetischen Überlegungen, biografischen Anekdoten und Kapitalismuskritik - das Ganze "Roman" zu nennen, ist durchaus subversiv. Die bemühten "Decknamen" für sein Heimatnest, die Jugendfreunde und Wegbegleiter sind allerdings weniger lustig denn albern und für eine ernsthafte (hier aber auch gar nicht intendierte) Unkenntlichmachung viel zu einfach zu "übersetzen".Weitere Infos: www.ullsteinbuchverlage.de/nc/buch/details/die-jugend-ist-die-schoenste-zeit-des-lebens-978355008088