Hablizel, 139 S., 16,90 EUR
Wollen wir das Resume mal gleich zu Beginn ziehen? Ja? Gut - dieses Buch ist ein wundervoller Roman über das Verschwinden, über das Nichtverstehbare an manchen Dingen und Umständen. Oder auch an manchen Entscheidungen oder Hoffnungen. Es ist aber auch ein sehr anstrengendes Buch, denn Neitzke fordert den Leser mit seinen stilistischen Eigenheiten und dem nichtlinearen, nicht immer der herkömmlichen Logik folgenden und schon gar nicht auf Nachvollziehbarkeit bedachten plot bis an seine (des Lesers) Grenzen. Nicht umsonst erinnert gegen Ende des Buches ein Freund den schreibenden Protagonisten an das Romanrezept von Julio Cortazár: "Ironie, unablässige Selbstkritik, Inkongruenz, Phantasie in niemandes Diensten." und empfiehlt ihm "Du musst den Antiroman schreiben, ohne jede geschlossene Ordnung." Das macht der Autor Morelli nicht (der schreibt eher gar nichts), der leider im letzten März verstorbene Neitzke hingegen hat diesen Rat umfänglich beherzigt.Weitere Infos: www.hablizel-verlag.de