Ecowin Verlag Salzburg, 210 S., 21,90 EUR
Die überragende Mezzosopranistin kann ihren bisherigen Lebensweg - vom großelterlichen lettischen Bauernhof bis auf die Bühne der Scala - mit Hilfe der Ghostwriter Ida Metzger und Peter Dusek auf 165 S. (inkl. etlicher Bilder) zusammenfassen, etwa 1/4 des Buches nehmen nämlich Auftrittschronik, Auszeichnungsliste und Diskografie ein. Vielleicht habe ich von der Operngöttin zu viel erwartet, vielleicht (m.E. ganz sicher) ist man mit 37 Jahren auch noch zu jung, um "memoirenreif" zu sein, aber im Grunde ist das Buch ein einziger, langer "Bunte"-Artikel. Man erfährt weder über die künstlerischen noch die geschäftlichen Aspekte der Oper Substantielles (es sei denn, man hält längere Rollenbeschreibungen für essentiell - dafür gibt es aber Opernführer). Was man lernt ist, dass manche Kollegen nicht wirklich nett sind (bitte keine Namen!), Intendanten Krankmeldungen doof finden und selbst gemolkene Milch am besten schmeckt. Und das Verhältnis zur Netrebko ist rein beruflich, aber in jedem Fall sehr gut. Fazit: Garanča lieber hören als lesen.Weitere Infos: www.ecowin.at