(Antje Kunstmann Verlag, 128 Seiten, 12 Euro)
Gott ist das alles eine Last!? Im unheiligen Ernst liegen die Wörter auf der Straße, im Büdchen, in der Industriebrache. Wenn, ja, wenn da nicht der Ruhrgebietsnörgelwürger Fritz Eckenga aus dem Schatten der B 1 treten und mit wohlgesetzten Sätzen die lebenskluge Ruhrgebietssprache ein Ventil bieten würde: „Wenn zwischen Gruga-Park und Messen/Menschen sich enthemmt vergessen/Alko-Poppen, Speedys fressen/In die Grünanlagen nässen/Wenns vorne drückt und hinten zieht/Dann zieht ein Fest durchs Ruhrgebiet/Wenn irgendetwas gar nicht geht/Dann isses: Essen, Love-Parade“. Damit hat Eckenga bereits drängendes Thema am Schopf gepackt (das mittlerweile nach Duisburg verlagert wurde). Die anderen heißen: Sport, Durs Grünbein, Ruhr2010, der Mensch als solcher. Fette Reime aus dem ehemaligen Dunkeldeutschland (West), als die Schlote noch keine Nichtraucher waren und die Industrieanlagen Stahl produzierten und keine Weltmusikfestivals. Kurz: Lektüre für die Tage, für heute, morgen und später.