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THE COOL QUEST

Multi-Talente

THE COOL QUEST

Als The Cool Quest 2014 mit ihrem Debüt ´Funkin' Badass´ im reichhaltigen HipHop- und Pop-Kosmos dieser Welt auftauchten, wusste noch niemand, dass nur wenige Jahre später eine feste Größe daraus erwachsen würde. Denn nun mit dem zweiten Album ´Vivid´ im Gepäck und knapp 500 Shows auf dem Buckel, scheint die junge niederländische Band gewappnet für die Zukunft. Wir sprachen mit Sänger Victor über Holland, die Welt und wie man die Coolness findet, die eine Band heutzutage braucht.

Sagt mal, wo kommt ihr denn her: Nederpop und Nederhop – in den Niederlanden trennt sich das nationalsprachige Liedgut traditionell in zwei Kategorien bzw. Szenen, aus denen ihr ob eurer englischsprachigen Texte schon mal rausfallt. Wo ordnet ihr euch ein?

„Generell liegen wir sicher irgendwo zwischen Pop und HipHop und unsere klanglichen Roots sind schon eher im Nederhop zu sehen. Auch jetzt noch inspiriert uns diese Szene stark, zumal wir auch gerne mit Produzenten aus dieser Ecke zusammenarbeiten.“

Wobei der Sound der Band durchaus von einer anderen Strömung der Pop-Welt geprägt scheint – vieles klingt den großen Namen der 1990er Jahre wie DJ Jazzy Jeff, De La Soul oder Arrested Development auffallend nahezustehen. Hat diese Ära einen großen Einfluss auf euren Sound?

„Ja, es ist tatsächlich so, vor allem bei mir. Ich – Baujahr 1989 – wuchs als jüngster Spross mit drei Schwestern und einem Bruder auf. Um mich herum war immer Musik, vor allem HipHop – und zwar der gute alte Kram von A Tribe Called Quest, The Pharcyde, De La Soul, Main Source, Nas und Biggie. Und dieser jazzy, soulful feel-good Sound der „Native Tongues of the east side“ inspiriert mich heute noch.“

Trotz des eher positiven Klangs der Musik sind die texte durchaus kritisch zu deuten. Spiegelt das das wahre Leben und seine Polaritäten wieder?

„Textlich inspirieren uns schon die eher schwierigen Themen, aber wir versuchen immer, sie positiv anzugehen. Zum Beispiel sind die Menschen heutzutage so eingenommen von Social Media, ihrem eigenen Bild und ihrer Erscheinung. Das Ergebnis dieses Verhaltens erzeugt aber genau das Gegenteil, man entfremdet sich von seiner eigentlich Welt und den Menschen, die um einen herum sind. Wir wollen das nicht alles verteufeln, aber wir werben durchaus für mehr Offenheit und Akzeptanz. Auf der anderen Seite sind auch unsere persönlichen täglichen Probleme sehr inspirierend: mal wieder Pleite sein, nicht das Beste gegeben zu haben, etc.. Und genau wie unser Leben, ob nun persönlich oder auch aus größerem Blickwinkel betrachtet, hat unsere Musik eben eine dunkle und eine helle Komponente.“

Die unglaublich relaxte Atmosphäre auf ´Vivid´ – ist die „quest for coolness“ harte Arbeit oder natürliches Talent?

„Wir haben fast zwei Jahre an dem Album gearbeitet, also war diese Suche doch schon recht lang... aber ich denke, es liegt uns mehr, eine sich gut anfühlende Live-Atmosphäre zu schaffen, als so etwas auf Tonträger zu bannen. Aber wir haben viel gelernt beim Aufnahmeprozess, weil wir selbst mitproduziert haben – kann gut sein, dass wir dafür tatsächlich Talent entwickelt haben.“

Live zu spielen ist bei der Anzahl an gespielten Gigs in den letzten Jahren offensichtlich ein Muss. Oder ist die Studioarbeit das notwendige Übel, um die Kompositionen auf die Straße zu bringen?

„Bei ´Vivid´ haben wir uns zunächst auf die Albumproduktion konzentriert. Als wir die Songs später live gespielt haben, ist uns aufgefallen, dass manche Songs im Live-Set besser funktionieren als andere. Außerdem merkten wir, was wir im Nachhinein vielleicht noch hätten besser machen können beim Aufnehmen. Also wäre es wohl das Beste, in Vorbereitung eines Albums beides gleichzeitig zu tun: Live zu spielen und aufzunehmen.“

Aktuelles Album: Vivid (Phonic)

Foto: Ruud Baan

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