Die Monsters of Liedermaching haben Freude am großen Miteinander. Treten sie auf, verschwimmen Bühnengrenzen zu einem eigenen Universum. Das haben sie gerade im April auf ihrer Tour wieder bewiesen...
Fans warten bereits auf eine Fortsetzung der Gastspielreise. Denn „Wiedersehen macht Freude“. Passenderweise heißt das neue Album der Monsters ebenso. Wiedersehen macht Freude – ´Monster´ Frederik Timm und der Autor dieser Zeilen trafen sich bereits 1990, als ´Norbert & die Feiglinge´ mit Bandmitglied Timm gerade einen Hit hatten.„Es sind durchweg positive Erinnerungen. Zum einen haben Norbert & die Feiglinge menschlich super funktioniert, waren kreativ und hatten eine Menge Spaß. Zum anderen war gerade dieser ungeplante kommerzielle Erfolg mit ´Manta´ für junge Menschen wie uns damals eine Riesensache. Es war die Zeit, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte, als noch keine Computer das Radioprogramm diktiert haben, sondern wo die Redakteure/Moderatoren tatsächlich auch Musik spielen durften, die ihnen persönlich gefiel.“
Später arbeitete Timm mit am Score zum Soundtrack des ´Käpt´n Blaubär´-Films, veröffentlichte ein Soloalbum. Waren Kooperationen mit den Feiglingen, mit Helge Schneider eine Blaupause für die Arbeit mit den Monsters?
„Nein. Es gab (leider) keine Kooperation mit Helge Schneider. Er hat in dem Blaubär-Film die Rolle des Bösewichts Feinfinger gesprochen. Wir hatten bei dem Projekt keine Berührungspunkte. Die Songs mit Norbert, die wir für die `Feiglinge´ geschrieben haben, waren größtenteils Gemeinschaftsproduktionen, wo von ihm der Text, von mir die Musik dazu kam. Bei den Monsters haben wir sechs Songautoren, wo jeder im Prinzip seine Lieder alleine komponiert. Allerdings gibt es auf dem neuen Album mit dem Song `Salatblatt´ eine Gemeinschaftsarbeit aller sechs Monsters. Das war mehr eine Schnaps-Idee, die wir in Zukunft bestimmt mal wiederholen werden. Aber zur Regel wird das bei uns sicher nicht werden, dazu sind Herangehensweise und Inhalte zu unterschiedlich, was andererseits den Reiz der Monsters ausmacht. Der zweite große Unterschied ist, dass ich mit den Feiglingen fast nur Studio-Alben produziert habe, wogegen wir Monsters ausschließlich Live-Alben herausbringen.“
Apropos Schnaps-Idee: Mit ´Schnaps & Kekse´ gab es 2012 den ersten Monsters-Charts-Erfolg.
„Wir sind dadurch jetzt nicht zu Megastars avanciert, die die Stadien füllen, aber wir haben doch einen deutlichen Anstieg unserer Besucherzahlen registriert und das Gefühl, in der Musikszene allgemein und von den Medien noch mehr wahrgenommen zu werden.“
Mit ´Cola Korn´ wird Alkohol nun abermals thematisiert.
„´Cola Korn´ ist einer meiner authentischten Songs. Denn hier beschreibe ich wahrheitsgetreu meinen Umzug von der Großstadt in ein kleines Dorf. Die damit verbundenen Veränderungen. Hätte ich mich hingestellt und gesungen `Hey, ich fahr den ganzen Tag Trecker, melke Kühe und abends sauf´ ich Cola-Korn´, wäre das natürlich nicht authentisch. Aber genau das singe ich ja nicht...“
Was ist wichtiger? Ein eventueller Comedy-Anspruch, oder eine Liedermacher-Attitüde?
„Ganz klar die Liedermacher-Attitüde. Wir sind nun einmal sechs Liedermacher, die sich zu einer Liedermacherband zusammengefunden haben. Sechs Leute mit unterschiedlicher Geschichte, Herkunft, Stil, Einfluss. Das bei so vielen Songs, die da zusammenkommen, welche dabei sind, die auch in einem Comedy-Format funktionieren, ist bei der Vielfalt ja nicht ausgeschlossen. Natürlich sind wir auf der Bühne gerne albern und durchgeknallt, aber was uns vereint, ist das Liederschreiben. Da haben z. B. auch Punkrock-, Pop- und Hiphop-Attitüden ihren Platz.“
Aktuelles Album: Wiedersehen macht Freude (Notolose / Soulfood)
Weitere Infos: http://www.monstersofliedermaching.de Foto: Mario Andreya