Sommer, Sonne, Hot Water Music. Keine Frage, der Sommer liegt in seinen letzten Zügen, aber diese Band wird ihn uns bewahren. Rückblickend bin ich nicht mehr sicher, was entspannender war: die 2 Wochen Urlaub im Süden oder die knappe halbe Stunde mit Basser Jason Black. Dabei hätte die Band nach der Verletzung, die sich Gitarrist und Sänger Chuck vor einigen Wochen mit Hilfe eines Weinglases zugezogen hat, doch allen Grund zur Sorge, oder?
Aber vielleicht ist es ja gerade der wieder gewonnene Optimismus, der sich schon nach dem A Flight & A Crash Album bemerkbar gemacht hatte, der die Band auch solch ungewisse Zeiten überstehen lässt. Entsprechend positiv fiel auch Jasons Prognose aus, der von einer gut verlaufenen OP und wirksamer Physiotherapie zu berichten weiß. Die genaue Rückkehr Chucks an die Gitarre ist ungewiss, als Shouter steht er weiterhin zur Verfügung. „ Man kann sich vorstellen, dass jemand wie Chuck absolut frustriert ist, wenn er nicht dem nachgehen kann, was er am meisten liebt: Musik. Aber wir alle haben ihm Mut gemacht, ihm erklärt, dass er relaxen soll und dass alles gut wird.“ Also keine Sorge, der Mann ist im Kreise seiner Lieben gut aufgehoben, einer Band die einmal mehr ein Bombenalbum geschaffen hat, das sie getrost wieder als ihren Favoriten bezeichnen können. „Das Besondere ist, dass wir mit dem Album noch einmal ganz bei Null angefangen haben. Keiner hatte zu Beginn der Arbeit daran schon Songs im Gepäck und so haben wir noch enger zusammen gearbeitet, Parts kreiert und verbessert, bis wir ein absolut zufriedenstellendes Ergebnis hatten, ganz ohne Zeitdruck und Kompromisse. Es hat einfach Riesenspaß gemacht.“Angenehmes Arbeiten und die Möglichkeit, die Songs zwischen den Touren zu Hause zu entwickeln, haben auch textlich gesehen für eines der positivsten HWM Alben seit Langem gesorgt. Anstehende Hochzeit, eine neue Liebe und die Tatsache, dass die Band untereinander so gut harmoniert, würden eine andere Entwicklung auch gar nicht zugelassen. „ Vorher war es oft so, dass wir uns sagten: Los, los! Wir müssen noch dies oder das tun! Das war bei The New What Next ganz anders. Wir haben uns so sehr auf das Album gefreut und waren total gespannt.“ Im Song Giver äußert sich die einmal mehr aufkochende Leidenschaft der Band in den Zeilen „Throw the rules away, trust your gut and make it“, die Jason als Sinnbild für die Basics einer Band beschreibt. „ Das Leben auf Tour ist manchmal ganz schön hart. Du bist weit weg von zu Haus und oftmals sehnst du dich heim. Aber dann sind da die anderen Bands und die coolen Shows, und das lässt dich zumindest zeitweise alles vergessen. Du weißt dann, warum du das machst, es ist einfach das Größte. Also denkst du nicht großartig nach, sondern hörst auf dein Herz, das dir sagt: Spiel, verdammt noch mal.“ Und weil ihm die Band so gut gefällt, gönnt er sich noch nicht mal Freizeit. „Es stimmt, ich lebe diese Band. Ich sitze zwar nicht von 6-18 im Büro, aber ich kümmere mich wo es geht um die Website, Konzerte und Pressearbeit. Viel Freizeit habe ich nicht, aber ich mag das, was ich tue.“ Das mochte sicher auch Brian McTernan, der das Album produziert hat. „Ich glaube, ihm hat die Abwechslung gefallen, es war auch für ihn sehr interessant. Brians Arbeit ist fantastisch, er unterstützt uns sehr und hat uns auch den Vorschlag für das endgültige Tracklisting gemacht.“ Dafür kann man ihm nur ein Lob aussprechen. Genau so natürlich der Band, die diese 12 Killer fabriziert hat. Vielen Dank!
Aktuelles Album: The New What Next (Epitaph)
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